KatzenHotel Wolff

Vorwort


Warum schreibe ich diese Geschichte?
Katzen waren und sind für mich etwas Besonderes. Von Anfang an. Mein Katzenanfang war 2002. Die erste Katze, die zu mir kam, war der schwarze Kater. Vorher kannte ich keine Katzen und wollte auch keine. Wahrscheinlich wollte ich sie nicht, weil ich sie nicht kannte. Inzwischen weiß ich, was das für besondere Geschöpfe sind und möchte keine einzige von den folgenden mehr missen. Jedenfalls habe ich diese Kurzgeschichte aufgeschrieben, weil ich nach jedem Neuzugang oder besonderem Ereignis mir selber für die Zukunft alles merken wollte, auch mit Datum. So fing es mit Daten, Stichworten und Notizen auf gesammelten Zetteln an, bis ich die Idee hatte, diese zu einer kleinen Geschichte zusammen zufassen. Und das ist dabei herausgekommen:

 

Einleitung


Es wäre nicht die Wahrheit, wenn ich sagen würde, dass ich mich über Neuankömmlinge im Katzenhotel Wolff gefreut hätte. Aber wenn sie nun schon einmal den Weg zu uns gefunden hatten, wäre ich die Letzte, die den Katzen den Eintritt verwehrt hätte. Unser zu Hause wurde zu einem ganz besonderen Hotel. Ein 5-Sterne Katzenhotel. Und das schien sich in Katzenkreisen herumgesprochen zu haben. Jede Katze hatte freie Kost und Logis. Das Katzenrestaurant, ein extra Zimmer, hatte immer geöffnet und der Tisch war immer reichlich gedeckt. Wenn was fehlte, wurde nachgelegt. Außerdem konnten sie kommen und gehen, wann sie wollten. Es gab immer einen Pförtner (mich natürlich), wenn die Tür nicht sowieso schon einen Katzenspalt aufstand. Im neuen Hotel/Haus bauten wir sogar eine Katzentür ein, sodaß mein Posten als Pförtner fast überflüssig wurde. Nur fast deswegen, weil drei Katzen, Paula, Simba und Attila nicht ihre eigene Tür akzeptierten und es vorzogen, von mir persönlich reingelassen zu werden. Sie fühlten sich wohl als prominente Gäste, denen dieser extra Service zustand. Aber auch sonst konnten sie tun und lassen, was sie wollten. Das einzige, was sie über sich ergehen lassen mußten, wenn sie ständiger Bewohner in diesem Hotel bleiben wollten, war die Kastration. Und die geschah bereits kurz nach Ankunft, jedenfalls bei den meisten und denen, die später dazugekommen sind. Die Katzensanitäranlagen wurden auch mehrmals am Tag geputzt, und freie Gesundheitsversorgung war natürlich auch klar. Ja, das alles zusammen macht ein gutes Katzenhotel eben aus.
Und so kam ich zu meinen Gästen ......

 

So fing es an.

 

Miss Elly und der Tiger


Es war im Sommer 2002, als zwei Katzen bei uns im Garten auftauchten. Eine ganz schwarze und ein ziemlich dicker Tiger. Wie ich von unserem Poolpfleger erfuhr, kamen sie beide von einer Fastnachbarin, die ein paar Straßen weiter wohnte.
Die schwarze Katze war von Anfang an sehr zutraulich. Sie kam sofort ins Haus rein, guckte abends mit uns zusammen Fernsehen und nachts schlief sie meistens im Gästezimmer. Sie dachte gar nicht mehr daran, mal wieder nach Hause zu gehen. Es muß ihr bei uns wohl sehr gut gefallen haben. Mit der Nachbarin habe ich natürlich gesprochen. Sie konnte aber nichts machen. Katzen kann man eben nicht festbinden oder einschließen. Also blieben sie bei uns. Was mir erst gar nicht so recht war. Aus unserem Hund Willi machten sich die beiden gar nichts. Die Nachbarin hatte nämlich auch einen Hund. Unser war außerdem zu dieser Zeit schon 16 Jahre alt. Wir fanden unsere neue Zeit mit "Miss Elly" , (wie wir die schwarze nannten) sehr schön, obwohl ich nie Katzen gewollt hatte. Der Tiger hielt sich sowieso zurück. An Miss Elly hatten wir uns schnell gewöhnt. Leider blieb sie nicht lange bei uns. Schon im Frühjahr 2003 suchte sie wieder das Weite und kam nur noch sehr selten, der Tiger ebenso. Ich konnte es nicht verstehen, denn sie hatten doch bei mir alles und bei der Nachbarin bestimmt auch schon. Den Tiger habe ich jetzt regelmäßig auf einem kleinen, wilden Grundstück auf der anderen Straßenseite gesehen. Miss Elly richtete sich ebenfalls auf der anderen Straßenseite ein, bei Nachbarn (wie ich zufällig erfuhr) die aus Chemnitz kamen. Auch hier hatte sie wieder ein schönes, freundliches Zuhause gefunden. Leider waren die Chemnitzer nur sporadisch in Spanien, sodaß Miss Elly zwischendurch immer wieder herumirrte. Zu uns kam sie einfach nicht mehr. Ich vermute sie war eine Einzelgängerin. Und nachdem ich mich an ihr 1. Gebot nicht gehalten hatte,


                         „Du sollst keine anderen Katzen haben neben mir!”


wollte sie bei uns auch nicht mehr bleiben. Ich hatte nämlich seit dem 19. November 2002 drei neue Katzen auf dem Grundstück. Aber zu diesen komme ich gleich. Miss Elly hatte es mir wohl schwer übel genommen, daß ich diese drei neuen Katzen duldete. Ich sah sie ab und zu noch durch die Nachbarstraßen ziehen. Später erzählten mir die Chemnitzer, das sie sehr krank war und sie sie einschläfern lassen mussten.
Und das war wohl der Grund weshalb ich nie Katzen wollte. Einen Hund z.B. kann man zum Spazierengehen an die Leine nehmen. Doch auch ohne Leine würde er unter normalen Umständen niemals weglaufen. Aber eine Katze, die geht alleine „spazieren“, und zwar dann, wenn sie will. In der Regel kommt sie zwar auch immer wieder zurück, dahin wo ihr Futter steht. Aber trotzdem würde ich mir bei jedem ihrer Ausflüge Sorgen machen, ob sie über alle Straßen gut rüber gekommen ist. Ja, so war das mit mir. Ich wollte wirklich keine Katzen. Es war ja schon schwer genug für mich einen Hund in unserem Haushalt aufzunehmen. Denn von meinen Eltern wurde mir immer wieder gesagt, dass Hunde bissig sind und Katzen falsch. Und ich, als brave Tochter, habe meinen Eltern immer geglaubt. Leider. Zum Glück habe ich später meine eigenen Erfahrungen mit diesen beiden wundervollen Haustierarten machen können, und mußte feststellen, dass nichts davon, was mir meine Eltern fälschlicherweise vermittelt hatten, stimmte.
Unseren Hund hatten wir seit 1987, und seit 2002 kamen die ersten Katzen dazu. Ich hätte damals nichtmal im Traum daran gedacht, dass das so weitergeht und die Katzen die nächsten ca. 20 Jahre fest zu unserer Familie gehören.
Wie auch nach Willi noch zwei Hunde. Sowohl meine Hunde als auch die Katzen waren und sind alles spanische Straßenkinder (außer Willi. Der war aus dem Münchener Tierheim)

                      "Ein Leben ohne Katzen und Hunde ist zwar möglich, aber sinnlos!”
                                (Ein leicht abgewandeltes Zitat von Vicco von Bülow/Loriot)

 

Paula, Paulinchen und ihre weiße Schwester

Und jetzt zu den drei neuen Katzen, weshalb Miss Elly wahrscheinlich gegangen ist. Diese drei waren allerdings nur der Anfang. Sie saßen wie die Orgelpfeifen am hinteren Poolrand. Weil sie  alle drei ein ähnliches Fell hatten, vermutete ich, dass es eine Mutter mit ihren zwei Jungen war. Die Mutter und eine Kleine sahen beide fast gleich aus. Sie hatten ein sehr schönes, braun, schwarz und weißes Fell. Die dritte war vorwiegend weiß mit einem hellbraunen Fleck und braunem Schwanz. Meine Erfahrung mit Katzen zu dem Zeitpunkt war gleich null. Ich war schon stolz genug, dass ich mich damals wenigstens an unseren Hund gewöhnen konnte und inzwischen zur echten Hundeliebhaberin, und wie ich meine, auch -kennerin geworden bin. Aber Katzen? Die waren absolutes Neuland für mich. Und jetzt hatte ich gleich drei von dieser unbekannten Haustiersorte. Sie schienen sich auf unserem Grundstück und auf unserer Terrasse auch wieder sehr wohl zu fühlen. War aber auch kein Wunder, denn ihr Teller war ja auch immer gefüllt. Die kleine Weiße mit dem braunen Fleck hatte aber nicht lange was von dem schönen Grundstück und dem immer vollen Teller. Denn sie starb bereits in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar. Ich wurde von einem ungewöhnlichen Geräusch geweckt. Ich stand auf, folgte dem Geräusch und landete auf der Terrasse. Dort lagen die zwei dreifarbigen, die man übrigens Glückskatzen nennt, und immer weiblich sind, (dieses erfuhr ich aber erst später) zusammen gekuschelt auf einem Stuhl. Die weiße lag alleine auf einem anderen Stuhl. Von ihr kam auch das fürchterliche Geräusch. Sie stöhnte und röchelte und schien nicht richtig Luft zu bekommen. Da ich es für ein vorübergehendes Unwohlsein hielt, legte ich mich wieder hin. Am nächsten Morgen ging ich als erstes auf die Terrasse, aber die drei waren schon weg. Doch das war nichts ungewöhnliches. Ungewöhnlich war nur, das ich Willi, unseren Hund, nicht zu seinem Morgenspaziergang bewegen konnte. Er schnüffelte permanent um den Fernsehtisch herum. Nachdem ich es dann doch geschafft hatte, ihn raus zu bewegen, wollte er aber auch schnell wieder zurück. Wir waren kaum wieder zu Hause, schnüffelte er an der gleichen Stelle und war total aufgeregt. Irgendwann wurde es mir zu bunt, und ich rückte den Fernseher mit samt dem Tisch von der Wand ab. Meine schlimmste Befürchtung war, dass mir jetzt eine Maus entgegen springt oder eine dicke, schwarze Spinne dort auf mich lauert. Aber es kam viel schlimmer. Womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Die kleine, weiße Katze lag tot hinter dem Fernsehschrank. Es war ein Schock. Ich hatte aber kaum Zeit den Schock zu verdauen, da ich genug mit Willi zu tun hatte, um ihn von  ihr fern zu halten. Ich machte mir große Vorwürfe, dass ich die Kleine nicht in der Nacht zum Tierarzt gebracht hatte. Jetzt, wo es zu spät war, brachte ich sie dann hin. Nur um mich zu beruhigen, um zu wissen, woran sie gestorben war, und zu wissen, daß sie nichts ansteckendes hatte. Das Ergebnis war, sie hatte nichts ansteckendes und gestorben ist sie an einer eiternden Flüssigkeit, die ihre Lunge, Bronchien und Luftröhre bedeckte, sodaß sie erstickt ist. 

Nachdem die beiden übrig gebliebenen Glückskatzen jetzt noch öfter und regelmäßiger unser Grundstück und unsere Terrasse besetzten, wurde es Zeit ihnen einen Namen zu geben. Ich dachte keine Minute daran, sie wieder wegzuscheuchen. Es wurden Paula und Paulinchen.
Überflüssig zu sagen, wer wer war. Paulinchen war natürlich noch sehr verspielt. Wenn sie nicht gerade schlief, rannte sie umher und spielte auch mit sich selbst. Das heißt, sie drehte sich in atemberaubendem Tempo um ihre eigene Achse und versuchte ihre Schwanzspitze zu erwischen. Langweilig wurde ihr anscheinend nie. Ihre Mutter hatte diese Phase wohl schon lange hinter sich. Sie saß meistens auf Beobachtungsposten und passte auf, dass ihr und ihrer Kleinen niemand zu nahe kam. Sie waren beide immer noch sehr scheu, obwohl sie jetzt schon gute drei Monate bei uns waren. Doch dann kam die Zeit, wo sie zwar nachts noch zusammen schliefen aber Paulinchen tagsüber schon ihre eigenen Wege ging.

 

Toni und Puntito
Irgendwann sagte unsere damalige Nachbarin Renate, dass Paula ganz schön dick geworden sei, „die ist bestimmt schwanger“. Was ich zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich noch nicht wußte, denn so genau kannten wir uns noch nicht, weil sie erst neu dazu gezogen waren.Renate war auf einem Bauernhof groß geworden und hatte auch immer eigene Katzen gehabt. Ich fand Paula nämlich einfach nur pummelig und wollte die Schwangerschaft nicht wahr haben. Bis ich am 11. April 2003 zwei ganz kleine neue Kätzchen auf dem hinteren Poolrand entdeckte. Wieder fast an der gleichen Stelle, wo Paula mit ihren ersten beiden auftauchte. Den Poolrand hatten sie sich gut ausgesucht, weil es unter dem Rand hohle Stellen gab, wo sich die Katzen in Ruhe aufhalten konnten, ohne das sie gesehen wurden. Diese zwei neuen müssen ca. 3 Wochen alt gewesen sein. Paula saß natürlich ganz stolz dabei und passte gut auf, auch wie beim ersten Mal. Renate hatte also Recht gehabt. Eine Woche später, am 17. April 2003 muß Paula wohl fest geschlafen haben, dass die beiden sich unbemerkt aus ihrer Nähe entfernen konnten. Sie waren jedenfalls weg. Als Paula es bemerkte, rannte sie kopflos den ganzen Poolrand auf und ab und gab die merkwürdigsten Töne von sich, die ich je von einer Katze gehört hatte. Aber ich hatte ja auch noch nicht viel von Katzen gehört. Bis jetzt dachte ich nämlich, Katzen können nur miauen. Durch diese Töne wurden wir und auch Renate und Jürgen alarmiert. Wir wussten sofort, dass sie ihre Kleinen suchte. Auch wir suchten jetzt alle mit. Jeder Winkel und jede Ecke auf unserem Grundstück wurden untersucht. Wir bogen sogar die Heckenpflanzen auseinander. Nichts blieb ungesehen. Nach einer Weile mussten wir allerdings erfolglos aufgeben.Es wurde dunkel. Paula hingegen suchte und rief unermüdlich weiter. Immer wieder hörten wir ihre Rufe. Dann endlich gegen 23.00 Uhr kam sie mit einem Kleinen in ihrem Mund angelaufen. Rauf auf die Terrasse, rein ins Wohnzimmer, aber nur einen Schritt, legte ihn dort auf dem Fußboden ab, und rannte genauso schnell wieder raus, wie sie reingerannt kam. Sie musste ja noch den zweiten finden oder holen. Aber der muß schon wieder weg gewesen sein. Wir waren natürlich über den ersten Erfolg sehr erfreut, aber was sollten wir jetzt mit ihm machen. Paula war vorher nie drinnen gewesen, weder alleine noch mit den Kleinen. Jetzt hat sie aber wohl gedacht, dass er bei uns sicherer aufgehoben ist als draußen. Da ich ihn schlecht auf dem kalten Fliesenfußboden liegen lassen konnte, holte ich einen großen Pappkarton und legte ein weiches Frotteehandtuch hinein. Den Karton stellte ich in die Ecke zwischen Wand und Couch, gleich hinter der Terrassentür. Den Kleinen legte ich vorsichtig hinein. Er schlief sofort ein. Wohl total geschafft von seinem ersten Ausflug. Am nächsten Morgen lagen Paula und der Kleine ganz entspannt zusammen und schliefen. Beide hatten schließlich eine anstrengende Nacht hinter sich. Den zweiten hatte Paula allerdings noch nicht wiedergefunden. Erst am übernächsten Morgen, am 19. April 2003, unser 30. Hochzeitstag, waren sie endlich wieder vereint. Sie schliefen alle drei zusammen gekuschelt in ihrem neuen Bett/ Pappkarton. Ein schöneres Hochzeitsgeschenk konnte man mir kaum machen. Aber das Glück hielt nicht lange an. Gerade mal 2 Tage blieben die Kleinen. Dann waren sie schon wieder auf Reisen. Paula hatte es wirklich nicht leicht mit ihren kleinen Rackern. Sie machte sich also erneut auf die Suche. Dieses mal fand sie sie aber nicht so schnell wieder. Es dauerte ganze, lange 14 Tage bis sie am 05. Mai alle drei wieder zusammen waren. Das waren stressige zwei Wochen, nicht nur für Paula, auch für mich. Fürs erste schienen sie jetzt genug von der großen, weiten Welt gesehen zu haben. Tagsüber blieben sie nur noch auf dem Grundstück und nachts schliefen sie regelmäßig drinnen. Sie wurden langsam größer und noch lebhafter. Wenn wir abends fernsehen guckten, breiteten sich alle drei auf der von uns gegenüber stehenden Couch aus und tobten darauf herum. Das heißt, nur die beiden Kleinen. Paula saß meistens majestätisch daneben und beobachtete ihre Kleinen, wie sie zum Beispiel die "wunderschönen, teuren" Gardinen hoch kletterten. Aber auch wir standen unter ihrer Beobachtung. Wir schauten uns dieses Spektakel mit großer Freude an. Um die Gardinen war es übrigens nicht schade, waren ja nicht unsere. Das Haus hatten wir komplett möbliert gemietet. Aber diese "teuren Nostalgiegardinen" hielten alles aus. Leider. Ich hatte nämlich schon darauf spekuliert, sie endlich auswechseln zu können. Sollte aber wohl nicht sein. Nun gut, das nur am Rande. Man merkte richtig, wie glücklich Paula war, und wir natürlich auch, das alle wieder bei ihr waren und sie so ein schönes Zuhause für sich und ihre kleine Familie gefunden hatte. Jetzt wurde es aber Zeit, das der neue Nachwuchs Namen  bekam. Wir nannten sie Toni und Puntito. Tonis Fell sah sehr festlich aus. Er hatte einen schwarzen Frack mit einer weißen Weste. Puntito hingegen war ganz schwarz, nur die äußerste Schwanzspitze zierte ihn mit einem weißen Pünktchen, daher also Puntito. Paulinchen hatte jetzt also zwei Brüder namens Toni und Puntito. Aber das interessierte sie wohl kaum, denn sie ging sowieso ihre eigenen Wege, während Paula sich immer noch rührend um Toni und Puntito kümmerte, wie sie es vorher auch schon mit Paulinchen gemacht hatte. Paulinchen war immer noch so scheu wie zuvor und kam nie zu uns rein. Sie streunte inzwischen sehr viel rum. Dabei hat sie wohl einen Kater kennengelernt. Sie wurde jedenfalls immer dicker, und das kam nicht nur vom Fressen und Schlafen, wie ich jetzt inzwischen ja wußte. Ans einfangen und kastrieren lassen hatte ich natürlich nicht gedacht. Wie sollte ich auch. Für mich war Paulinchen immer noch ein kleines, junges Kätzchen. Konnte doch nicht ahnen, dass Katzen schon als Kinder geschlechtsreif werden. Sie konnte nicht viel älter als ca. ein 3/4 Jahr sein.

 

Felix, Tigrita, Stummelchen und Bunti
Am 30. April 2003 war es dann soweit. Mittags zwischen 12:00-14:00 Uhr brachte sie vier kleine Kätzchen zur Welt. Und dieses mal nicht unter dem Poolrand. Nein, es musste ausgerechnet der Wachmaschinenraum sein, der nur ca. 3qm groß war. Außer der Wachmaschine stand nur noch ein Regal und ein ausgebauter Autositz aus unserem Crysler Voyager darin. Auf diesem Autositz lag Paulinchen mit ihren Neugeborenen. Zum Glück lag ein großes Handtuch auf dem Sitz. Der Waschmaschinenraum war mit dem Haus verbunden aber nur von außen zugänglich. Die Tür stand allerdings immer offen, sodass Paulinchen auch vorher schon drin schlafen konnte, was sie wahrscheinlich auch getan hatte. Aber jetzt war die Situation anders, sie mußte theoretisch die ersten Wochen mit den Kleinen dort liegen bleiben. Nur wie sollte das gehen, ich brauchte doch fast täglich die Waschmaschine. Die ersten Tage bin ich nur von außen vorbeigeschlichen und hatte vorsichtig von weitem reingeguckt. Sie war aber immer wachsam und fauchte mich jedesmal an. Die Wäsche blieb also liegen, denn ich wollte die junge Familie nicht verjagen. Doch das Problem löste sich von selbst. Am 4.Tag entschied Paulinchen sich für einen Familienumzug. Sie hatte wohl meine ständigen, neugierigen Blicke satt. Sie nahm also ihre vier Kleinen in ihr Maul und trug sie nacheinander raus, was ich durch Zufall sah. Und wo sie sie hinbrachte, war wohl nicht schwer zu erraten. Natürlich unter den Poolrand, wo auch sonst. Dort verbrachten sie jetzt ihre ersten Wochen, wie alle aus ihrer Familie. Außer Paulinchen war in dieser Zeit niemand mehr zu sehen. Aber dann, dann kamen sie endlich alle raus aus ihrem Versteck und bevölkerten das Grundstück. Kurzer Zwischenstand: Paula, Paulinchen Toni, Puntito und die vier Neuen. In kürzester Zeit waren wir also bei 8/acht Katzen, und das, wo ich keine einzige wollte. Ich mochte sie zwar inzwischen alle, überlegte aber trotzdem, an wen ich sie weitergeben konnte. Das war aber gar nicht so einfach. Genau gesagt, es war schier unmöglich. Denn hier in Spanien ist die Katzenpopulation fast so hoch wie bei den Menschen. Na ja. In fast jedem Haushalt gibt es schon Katzen und, oder Hunde. Und da wo es noch keine gibt, die mögen meistens keine Tiere oder sind zu viel auf Reisen. Also entschloss ich mich, sie alle zu behalten. Tierheim kam für mich nicht in Frage. -Katzenhotel Wolff-

Paulinchen war 'ne ganz schlaue. Als sie bemerkte, dass ihre Mutter und ihre beiden Brüder sich auch im Haus aufhielten und sogar drinnen schliefen, lockte sie ihre Kinderchen auch rein. Jetzt waren sie nicht nur draußen, sondern zeitweise auch drinnen, alle acht. Das Katzenhotel Wolff war hiermit eröffnet. Ich hatte schon gehofft, dass sie jetzt endlich zutraulich würden. War aber nicht so. Sie blieben weiter noch sehr scheu. Sie wollten nur unsere Möbel belegen. Für Paulinchens vier Neuen suchten wir eifrig nach Namen. Das kleine, graue Tigermädchen nannten wir Tigrita. Tigrita lag am liebsten stundenlang auf der Heizung, die unter der Durchreiche zwischen Küche und Essplatz war. Leider wurde sie am 23. Juni 2004 gegen 10:00 Uhr vor unserem Haus von einem Auto überfahren. Dann war da noch eine pechschwarze mit einem sehr kurzen Schwanz, die wir deswegen Stummelchen nannten. Den nächsten mussten wir Felix nennen, und zwar deswegen, weil dieser genauso aussah wie der kleine Kater auf der Katzenfutter Dose von "Felix", also ein schwarz-weißer. Die letzte nannten wir Bunti. Sie war vorwiegend schwarz, hatte aber braune und beige Flecken, die im ganzen Fell verteilt waren. Ihre Schwanzspitze war weiß, genau wie bei ihrer Oma Paula und ihrem Onkel Puntito. Ihre Verwandtschaft ließ sich nicht verleugnen.  Sie war übrigens die scheueste aller scheuen. Aber dazu komme ich später noch.

So, und jetzt mußte gehandelt werden, damit es nicht noch mehr wurden. Es sollte also ans kastrieren gehen. Das war aber nicht so einfach. Der Stress ging also los und das Kastrieren noch lange nicht.

 

Goldi

Jetzt machte mir auch Oma Paula noch einen Strich durch die Rechnung, sie brachte nämlich schon wieder einen Kleinen zur Welt. Zum Glück nur einen. Wir nannten ihn Goldi, weil er goldig aussah und goldig war. Bei seiner Geburt hatte es sich Mutter besonders bequem gemacht. Sie nahm nämlich Einzug ins Gästezimmer und machte es sich auf dem Gästebett gemütlich, wo zu Anfang Miss Elly ihre Nächte verbracht hatte. Goldi wurde am 14. Dezember 2003 geboren. Jetzt beherbergte das Katzenhotel Wolff, in Els Poblets, neun Katzen. Und alle neun waren miteinander verwandt. Ja, neun Katzen aus einer Familie, innerhalb eines Jahres. So konnte es auf gar keinen Fall weitergehen. Also mußte dringend etwas passieren. Nur wie, wenn sich keine Katze anfassen ließ und alle vor mir wegliefen, sobald ich denen zu nahe kam.

Das Katzenhotel war nicht nur ausgebucht, nein, es war überbucht. Also kastrieren! Einfangen und ab zum Tierarzt. Einfacher gesagt als getan, es war eine sehr schwierige Aufgabe, denn bis auf Toni und Puntito waren alle immer noch sehr scheu. Aber auch diese beiden wollte ich kastrieren lassen, obwohl es Kater waren. Puntito war der erste, den ich zum Arzt brachte. Nach Puntito waren Paulinchen, Tigrita, Felix, Toni und Stummelchen dran. Danach folgte Paula. Das war jedes Mal ein Abenteuer. Denn, weil ich sie ja nicht anfassen konnte, mußte ich, außer für Toni,  eine Falle aufstellen. Den berühmten Katzengriff hatte ich noch nicht drauf, außerdem waren sie ja sowieso immer schneller als ich. Jetzt fehlten nur noch zwei, Goldi und Bunti. Goldi war noch keine sechs Monate, also hatte er noch Schonfrist.

 

Rita, Nala, Simba, Nico und Ali
Und  Bunti war einfach nicht zu erwischen. Die hat den Braten immer schon vorher gerochen. Ich konnte die leckersten Sachen in die Falle stellen, sie schlich immer nur von außen herum, und machte im letzten Moment dann doch die Fliege. Alle anderen konnte ich übrigens mit den Händen einfangen und in den Katzenkorb setzen. Bunti ließ mich allerdings nicht an sich rankommen und sie wurde inzwischen immer dicker und runder. Die Falle wurde immer uninteressanter. Plötzlich war sie für ein paar Tage verschwunden. Oh je, das war verdächtig. Und siehe da, der Verdacht hatte sich bestätigt. Sie tauchte nach ein paar Tagen rank und schlank, ja schon fast etwas abgemagert, wieder auf. Sie hatte also neue Mitesser auf die Welt gebracht. Nur wo hatte sie sie versteckt? Nein, dieses mal nicht unter dem Poolrand, denn ich habe sie beobachtet als sie vom Fressnapf wieder wegrannte. Leider konnte ich sie nicht bis an ihr Ziel verfolgen, denn sie war schneller als ein Blitz. Also habe ich später das Grundstück abgesucht. Bei einem meiner x-ten Rundgänge habe ich zwar immer noch nichts gesehen, aber ich meinte ganz leise Babygeräusche gehört zu haben. Weil aber, wie gesagt, nichts zu sehen war, ließ ich es dabei, und wollte warten, bis sie selbst angetrappelt kamen. Ca. 2-3 Tage später wurde ich von einem ungewöhnlichen Gekreische mitten in der Nacht geweckt. Als ich aufstand und mich ein paar Schritte von meinem Bett entfernt hatte, stand plötzlich Bunti vor mir, mit einem kleinen Schreihals im Mund. Beide waren wir sehr überrascht, das wir uns gegenüber standen. Ich zögerte nicht lange, machte vorsichtig drei Schritte rückwärts und lag sofort wieder im Bett. Aus dem Bett heraus hob ich leise meinen Kopf, um zu sehen, wo sie den Kleinen hinbrachte. Kaum zu glauben, aber er landete in unserem Schlafzimmer, in einer Ecke, wo eine Decke auf der Erde lag. Kurz danach ging sie sofort wieder raus. Ich also wieder aufgestanden, um mir den Kleinen anzugucken. Und das war nicht der einzige. Insgesamt lagen bereits vier kleine Mäuler da. Die Überraschung nahm kein Ende. Am nächsten Morgen als ich aufstand, waren es sogar fünf. Sie schliefen alle zusammen gekuschelt auf einen Haufen. Bunti lag natürlich auch dabei, sah mich und fauchte mich sofort an. Ganz, wie ihre Mutter Paulinchen das auch immer getan hatte, wenn ich ihren Kleinen zu Nahe kam. Der kleine Schreihals, der mich nachts geweckt hatte, war übrigens Simba. Mit seinem Geschrei hatte er seine ganze Familie verraten. Das Schreien behielt er außerdem noch viele Jahre, auch noch als er schon erwachsen war, bei. Na, jedenfalls hatte Bunti ein warmes und sicheres zu Hause für ihre Kleinen gefunden. Diese Katzengroßfamilie mußte Umzüge wohl lieben. Denn bereits nach 1 1/2 Tagen bereitete auch sie ihren nächsten Umzug vor. Genau wie zuvor ihre Oma Paula und ihre Mutter Paulinchen. Wobei Paula zu uns zog und Paulinchen und Bunti von uns wegzogen. Bunti versteckte sich allerdings nur bei der Geburt ihrer Kleinen vor uns. Danach waren ihre Umzüge die originellsten. Schon der erste war sehr mutig von ihr, alle fünf in unser Schlafzimmer zu transportieren. Zumal das das letzte Zimmer im Haus war, was nur durchs Wohnzimmer und dann durch einen langen Flur von draußen erreichbar war, und es zwischendrin keine Fluchtmöglichkeiten gab. Nachdem ich aber auch tagsüber öfters im Schlafzimmer zu tun hatte, wurde es ihr dort zu unruhig. Sie schnappte also ihre Kinderchen und schleppte sie ins Nachbarzimmer, denn die Türen standen im ganzen Haus immer auf. Aber nicht nur die Zimmertüren, sondern auch die Kleiderschranktüren. Das war Buntis Glück und mein Pech. Als ich zufällig um die Ecke kam, sah ich gerade noch, wie sie von der Kommode in den Kleiderschrank sprang. Mit einem Kleinen in der Schnauze, natürlich auf die oberste Borte, wo ich nur mit äußerster Mühe ankam. In diesem Fach lagen flauschige, weiche Handtücher. Wieder ein schönes, neues Zuhause für wieder eine neue Katzenfamilie. Und wer braucht schon die Handtücher? Leicht hat es mir bisher keine gemacht. Entweder konnte ich nicht an die Waschmaschine, nicht ins Schlafzimmer und jetzt nicht an den Kleiderschrank. Das heißt, ich hätte schon gekonnt, aber mein Leben drehte sich nur noch um die Katzen, und ich habe immer sehr viel Rücksicht auf sie genommen. Mit dem Kleiderschrank hatte sich das auch bald gegeben, denn Bunti war sehr oft und auch längere Zeit draußen, (was sie da wohl gemacht hat???) sodass ich in Ruhe meine Sachen aus dem Schrank herausholen konnte. Außer den Handtüchern natürlich, denn da schliefen ja die Kleinen drauf, und die ließen sich nicht stören. Zuerst nahm ich mir allerdings eine kleine 2-stufige Trittleiter und guckte mir die Kleinen mal wieder in Ruhe an, natürlich immer mit einem Auge zur Tür, damit ich nicht von Bunti überrascht würde. Mit zunehmender Zeit fiel auch mal der eine oder andere von oben runter. Der erste der fiel, nahm zum Glück ein Handtuch mit auf den Flug, so das er weich fiel. Ich legte ihn, und auch die anderen, immer wieder schön nach oben. Unten legte ich aber trotzdem noch eine dicke Decke hin, damit sie beim nächsten Mal schön weich landeten. Nach ca. 14 Tagen fielen sie immer öfter runter und auch immer mehr Handtücher. Außerdem erkannte ich deutlich, sowohl mit Augen als auch mit Nase, das Bunti ihre Pflegearbeit nicht mehr schaffte. Ich besorgte also ein Katzenklo und Katzenstreu und stellte es in eine Zimmerecke. Nachdem ich alle 5 von oben heruntertrug, nahmen sie das Klo, zum Glück, sofort an.Ich konnte jetzt erstmal den Schrank wieder sauber machen und die Handtücher waschen. Und dann kam natürlich noch eine ganz neue Arbeit auf mich zu. Das Katzenklo säubern. Von jetzt an drehte sich alles nur noch um Katzen. Wir waren übrigens bei 14/vierzehn. Nur. Das Geburtsdatum der fünf Kleinen von Bunti schätzten wir ca. auf  den 22. April 2004. Wir nannten sie Ali, Nico, Rita, Simba und Nala. Die beiden letzten Namen, Simba und Nala, hatten wir aus dem Musical "Der König der Löwen" mitgenommen, welches wir uns auf unserer Reise nach Hamburg angeguckt hatten. Simba und Nala sind die beiden Hauptdarsteller hierbei, zwei kleine Löwenkinder. Zu unserem Simba paßt der Name genau. Zu unserer Nala allerdings nicht so richtig, denn sie sah eher aus wie ein Tiger. Aber das machte mir nichts aus, ich fand den Namen  trotzdem schön und passend. In dem Zimmer, wo sie sich aufhielten, ging es drunter und drüber. Sie rangelten auf dem Boden, sprangen die Möbel rauf und runter und spielten verstecken. Besonders wenn ich rein kam, verschwanden sie alle unter der Kommode oder unter der Couch. Es sei denn, ich brachte das Fressen. Da standen sie alle aufgereiht und guckten mich mit großen Augen an. Sie ernährten sich zwar vorwiegend noch von ihrer Mutter, aber etwas Babynahrung stellte ich schon dazu. Ich hatte mir fest vorgenommen, sobald die Kleinen ihre sechs Monate erreicht haben, bringe ich sie sofort zum Kastrieren. Aber vorher mußte ihre Mutter, Bunti zum Tierarzt gebracht werden. Und damit ging das Theater wieder von vorne los. Denn die ersten Einfangversuche, vor der Geburt ihrer kleinen Rasselbande, waren ja schon fehlgeschlagen. Aber nicht nur die. Auch die folgenden Versuche, sie in die Falle zu kriegen, blieben erfolglos. Sie war inzwischen kein bißchen zutraulicher geworden. Und das, obwohl sie ihre Fünf im Haus untergebracht und versorgt hat. Also hatten wir die grandiose Idee, sie noch einmal in das Zimmer zu locken, wo sie zuletzt ihre Kleinen beherbergt hatte, die inzwischen im ganzen Haus frei rumliefen. Das hat auch super geklappt. Als sie drinnen war, schlossen wir die Tür. Das hätten wir wohl doch nicht tun sollen, da ging es erst richtig los. Bunti geriet total in Panik. Sie sprang kreuz und quer über die Möbel, rannte an der Wand entlang und balancierte sogar auf der Gardinenstange. Wir, gut vorbereitet, mit langen Lederhandschuhen, fast bis zum Ellenbogen, extra  für diesen Zweck im Baumarkt gekauft, standen mittendrin, der geöffnete Katzenkorb ebenso. Wir staunten nicht schlecht, und sahen zum ersten Mal die akrobatischen Künste einer Katze. Wir hatten aber nicht vor, sie oder uns zu verletzen. Also brachen wir auch diesen Versuch ab, und öffneten wieder die Tür. Wir sahen nur noch einen Blitz. Das war's dann wohl. Trotzdem konnte dieses Problem nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben sein. Aber wir gönnten uns alle etwas Ruhe, bevor wir weitermachen wollten. Stress, nichts als Stress. Am gleichen Tag ging so wieso nichts mehr. Uns blieb nur die Möglichkeit, die Falle am nächsten Tag wieder aufzustellen. Das konnte ja nicht schaden. Uns fiel nichts mehr ein, wie wir sie sonst hätten einfangen können. Es MUßTE mit der Falle gehen. Und siehe da, kommt Zeit, kommt Rat. Ein paar Tage später war die Falle zu und Bunti drin. Ich konnte es kaum glauben. Mir fiel ein ganzer Steinhaufen vom Herzen. Und jetzt ab zum Tierarzt. Auch da gab es wieder eine kleine Überraschung, die aber zum Glück der Tierarzt gerade noch beheben konnte. Bunti war schon wieder schwanger, mit sieben Stück. Das hätte was gegeben, gar nicht auszudenken. Jetzt aber war sie kastriert. Und nach sechs Monaten schnappte ich mir auch ihre fünf Kleinen und ließ die Kastrationen wieder von Jose dem Tierarzt aus Els Poblets durchführen. Vorher hatte ich schon Goldi hingebracht. Alle 14/vierzehn Katzen waren jetzt endlich kastriert, auch die schwierigsten. Puh. Noch vor ca. zwei Jahren hatte ich keine einzige, und ich wollte ja auch keine. Doch nun ist es passiert. Tierheim kam für mich immer noch nicht in Frage und haben wollte sie ja auch keiner, also blieben sie alle im Katzenhotel Wolff.

Im Juli 2005 fingen wir an zu bauen.

 

Umzug
Am 25. und 26. Februar 2006, Sonnabend/Sonntag, zogen wir in unser neues Haus. Ich machte mir die ganzen Monate vorher Gedanken, wie das mit den Katzen gehen sollte. Schließlich waren sie bereits an unser gemietetes Haus gewöhnt, und nicht nur die an unser bisheriges Zuhause, sondern vielmehr habe ich mich an alle gewöhnt und wollte am liebsten keine mehr hergeben. Mir war allerdings auch klar, dass ich mit 14 Katzen nicht umziehen konnte. Und da die meisten immer noch sehr scheu waren, fiel mir die Entscheidung nicht ganz so schwer, welche ich mitnehmen sollte. Außerdem waren sie inzwischen alle kastriert. Am Tag des Umzugs hatte ich nicht mal alle gesehen, wahrscheinlich waren schon die Umzugsvorbereitungen zu viel Unruhe. Ich entschied mich für die, die schon Nachts bei uns drinnen geschlafen hatten. Und das war doch nicht so schwer, wie ich dachte. Die, die morgens noch da waren, und die ich auch schon anfassen konnte,
steckte ich eine nach der anderen in die Transportkörbe und brachte sie in ihr neues zu Hause. Das waren Paula, Goldi, Nico, Nala, Rita und Ali. Ich sperrte sie im neuen Haus alle in ein Zimmer ein und hoffte, dass sie sich alle vertragen würden. Dort mussten sie ca. drei Wochen bleiben, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen und die alte Adresse vergessen. Unsere Nachmieter hatten mit Katzen leider nichts am Hut. Ich hoffte, dass die zurückgebliebenen Katzen trotzdem von irgend jemand gefüttert würden. Nachdem die alte und die neue Adresse nur ca. 2 km auseinander lagen, wünschte ich mir, dass die eine oder andere den Weg selber finden würde. Aus diesem Grund ging ich die ersten Tage nach dem Umzug öfters zu Fuß zwischen den beiden Adressen, und ließ alle paar Meter Trockenfutter auf den Gehsteig fallen, in der Hoffnung, dass sie die Spur zum neuen zu Hause dann schon finden würden. War aber leider nicht so. Auch ging ich öfters aufs Grundstück von Renate und Jürgen, weil ich wußte, dass meine Katzen sich dort auch gerne aufhielten. Frau Müller, die nächste Nachbarin, erzählte mir, dass sie Bunti und Simba dort regelmäßig sieht. Also stellte ich dort die Falle mit leckeren Sardinen auf. Am nächsten Tag, 12.03.2006 war Simba drin und einen Tag später Bunti. Wahrscheinlich waren sie schon ausgehungert, dass es deshalb so schnell ging. Denn vorher, als ich sie zum Kastrieren einfangen wollte, hatte es ja Wochen gedauert, jedenfalls bei Bunti. Na immerhin, jetzt hatte ich sie und brachte sie glücklich (meinerseits) nach Hause und steckte sie zu den anderen sechs ins Katzenzimmer. Dann gab ich es auf, nach weiteren zu suchen. Es fehlten ohnehin nur noch Paulinchen, Stummelchen und Felix, die ich sowieso nur selten sah und die zudem noch äußerst scheu waren. Und Tigrita sowie Toni und Puntito waren leider schon 2004 vom Auto überfahren worden. Das war sehr schlimm. Wir wohnten dort nämlich an einer Durchgangsstraße, die von den meisten Autofahrern als Autobahn gesehen wurde. Und dann starb auch noch, fast zur gleichen Zeit, im Februar 2004, unser Hund Willi. Er wurde allerdings 18,5 Jahre alt. Wir und er hatten eine sehr schöne Zeit zusammen. Zu Anfang ohne Katzen und ab 2002 auch mit allen Katzen. Und jetzt war ich froh, acht Katzen in unserem neuen Haus zu haben. Seit dem 15. März liefen sie schon frei im Haus herum. Ab dem 19.03. wurden sie dann so unruhig, daß ich am 20.03. die Türen zum Grundstück öffnete. Alle waren sofort draußen. Vorsichtig, aber gründlich untersuchten sie das Grundstück. Es war noch total jungfräulich, denn in diesem Zustand hatte das Grundstück noch keine Katze betreten. Und das fanden sie langweilig und mussten deshalb über die Mauer, um zu prüfen, wie es auf der anderen Seite weiterging. Der erste, der rüberging, war Ali. Danach folgten, bis auf Paula, alle anderen. Damit hatte ich gerechnet, und war überglücklich, das am Nachmittag und am Abend fast alle wieder zurückgekehrt waren, aber bis dahin war ich natürlich sehr unruhig. Sie hatten sich also gemerkt, wo es was zu fressen gibt. Nur Ali und Bunti riskierten es auch ohne mich auszukommen, denn sie kamen nicht zurück. Gerade von Ali hätte ich es nicht erwartet, denn er war der erste im alten Haus, der nachts zu mir ins Bett kam und in meinen Armen schlief. Und Bunti war ja schon immer eigenwillig. Diese beiden kamen auch die nächsten Tage nicht zurück. Am drittenTag erhielt ich von Frau Tausend, die in der alten Adresse, auf der anderen Straßenseite wohnte, einen Anruf. Ali sei schon drei Tage bei ihr. Ich also mit dem Korb zu ihr und mit Ali wieder nach Hause. Dieses Hin und Her habe ich dreimal mitgespielt bis ich aufgab. Zum Glück sah Frau 1000 auch ein, dass es Ali bei mir nicht mehr gefiel und lieber bei ihr sein wollte. Was aber noch lange nicht hieß, dass Tausends jetzt eine neue Katze hatten. Sie fütterte ihn zwar, zum Ärgernis ihres Mannes, aber er durfte nicht zu ihnen rein, was er immer wieder versucht hatte, obwohl sie vorher selbst eine eigene Katze hatten. Eines schönen Tages bekam ich einen Anruf von DIESEM Mann, der mir plötzlich total verändert und unbekannt vorkam, denn er war bisher immer sehr freundlich, dieser Herr Tausend. Jetzt aber forderte er mich in einem sehr ungehobelten Ton auf, GEFÄLLIGST das Futter zu bezahlen, was seine Frau an MEINEN Kater verfüttert. Ich wußte, das seine Frau schon lange mehrere streunende Katzen in ihrer Umgebung fütterte, die nicht einmal kastriert waren. Sie machte es allerdings heimlich, ohne das ihr Mann es wußte.  Bei Ali ging es aber nicht heimlich, denn der kam bis vor ihrer Terrassentür. Als sie sich quasi für ihren Mann bei mir entschuldigt hatte, brachte ich ihr von Zeit zu Zeit mal einen Futtersack vorbei. Es lag ja auch in meinem Interesse, dass Ali weiterhin gut versorgt würde, wenn er schon kein Dach mehr überm Kopf hatte. Sie fütterte Ali noch ein paar Jahre weiter, bis sie nach Deutschland zurückgingen. Danach übernahm die Ali-Fütterung eine Nachbarin von ihr, die ich nicht kannte und zu der ich auch keinen Kontakt hatte. Das letzte Mal habe ich über Umwege, ca. 2012, gehört, daß er von dieser Nachbarin immer noch gefüttert wurde. Bunti wurde auch bis heute immer wieder auf Renates Grundstück gesehen. Nachdem also Ali und Bunti nicht mehr bei mir waren, hatte ich jetzt "nur noch" sechs Katzen. Und das waren alles Verwandte. Das waren für mich aber genug, zumal diese sechs inzwischen auch alle sowohl draußen als auch drinnen lebten. Haus und Grundstück waren immer voll, und ich hatte immer gut zu tun. Obwohl ich genügend Katzenliegeplätze eingerichtet hatte, lagen die meisten auf der Couch oder auf anderen Sesseln und Stühlen. Sie wußten ja, dass ich einen sehr guten Staubsauger hatte. Dieser war ständig in Gebrauch. Aber es war ja selbst gewähltes Schicksal. Es sollte jetzt aber wirklich bei diesen sechs bleiben. Sollte - war aber nicht so.

 

Elvis
Im Oktober 2007 tauchte wieder ein neuer Kater bei uns auf. Scharz-weiß. Ich wollte aber doch nicht mehr. Also versuchte ich ihn mit allen Mitteln zu verjagen, was mir eigentlich sehr leid tat und äußerst schwer fiel. Das hat er wohl gespürt, denn er ließ sich nicht vertreiben und kam immer wieder. Er hockte fast den ganzen Tag auf der Terrasse unterm Tisch. Ab und zu verschwand er und ich freute mich schon, daß er jetzt doch aufgegeben hatte. Eigentlich hätte ich es aber wissen müssen, daß Katzen niemals aufgeben, wenn sie etwas wollen, denn er war spätestens abends wieder an Ort und Stelle. Ich hatte mich schon damit abgefunden, daß ich bald doch sieben Katzen hatte. Bunti hatte sich damals nicht, bzw. nur unter größten Problemen kastrieren lassen, dieser ließ sich nicht vertreiben. Katzen können wirklich hartnäckig sein. Dann machte ich den größten Fehler, ich stellte ihm nämlich was zu Fressen unter den Tisch. Und damit war klar, daß er doch gewonnen hatte und meine neue Nr. Sieben wurde. Ob sechs oder sieben, was macht das schon aus? Sein nächstes Fressen bekam er aber in der Falle. Denn wer bei mir als Katze wohnen will, muß erst kastriert werden. Die Überraschungen von vorher wollte ich nicht noch einmal erleben. Obwohl, er war ein Kater und konnte mir keine Kleinen bringen, aber dafür konnte er markieren. Und das war auch sehr schlimm. Nach der Kastration wurde er von Tag zu Tag zutraulicher. Er bekam jetzt  regelmäßig sein Futter zusammen mit den anderen. Das war unser neuer Elvis. Er war Tag und Nacht bei uns, was den anderen nicht so ganz gefiel. Es gab zwar keine Streitereien, aber sie gingen ihm aus dem Weg. Bis auf Paula, waren die meisten tagsüber unterwegs. Nachts waren sie alle wieder da und schliefen auf ihren Plätzen, auch auf meinem Bett. Natürlich dauerte es nicht lange, bis auch Elvis sich vorsichtig dazu gesellte. Als Elvis merkte, daß er voll dazugehörte, traute er sich mal wieder über die Mauer. Das passierte ab jetzt regelmäßig. Leider kam er fast jede Nacht mit einer neuen Blessur zurück. Er war wohl ein Kämpfer. Einmal kam er mit sehr schlimmen Bisswunden am Hintern nach Hause. Ich fuhr am nächsten Tag mit ihm zum Arzt. Die Ärztin in Denia behandelte ihn und gab mir eine Halskrause mit, die ich ihm zu Hause anlegen sollte. Zusätzlich mußte ich ihn noch jeden Tag mit einer Salbe eincremen. Das ging alles soweit gut, auch die ersten Tage in Isolation machte er mit. Ihm blieb ja nichts anderes übrig. Aber eben nur die ersten Tage, dann entwischte er mir. Er rannte sofort raus, verschwand über die Mauer und weg war er. Ich machte mir große Sorgen, daß er wieder zurück kommt und nicht mit der Halskrause irgendwo hängen blieb. Ich rief ihn unentwegt. Abends kam er dann zum Fressen. War aber schneller wieder weg als ich gucken konnte. Die Halskrause hatte sich schon etwas gelockert. Am nächsten Tag sah ich ihn von weitem, er kam aber nicht als ich ihn rief, obwohl er mich auch sah. Erst am übernächsten Tag kam er und ließ sich auch anfassen und sehr gern streicheln. Ich machte ihm die campana, spanisch für Halskrause, ab. Ich schaffte es sogar ihn nochmal für einige Tage im Schlafzimmer einzusperren. Auch behandelte ich ihn wieder mit seiner Creme. Laut Ärztin sollte ich ihn 14Tage von den anderen isoliert halten und ihn nicht raus lassen. Nachdem das aber immer schwieriger wurde und ich keine Besserung sah, fuhr ich noch einmal zu einer anderen Ärztin. Denn mittlerweile hatte ich von einem befreundeten Tierarzt gehört, das die Medikamente, die ich ihm geben sollte, nicht die richtigen seien. Bei Dr. Nina Buschmann war Elvis jetzt in richtigen Händen. Als erstes sagte sie, daß man einer Katze keine campana umlegen kann und er ab sofort sich wieder frei bewegen sollte. Er verließ sowieso freiwillig nicht mehr das Grundstück. Erst später wieder und dann immer nur kurz. Nachts jedenfalls nicht mehr und gekämpft wurde auch nicht mehr. Seine Wunden verheilten inzwischen gut. Doch dann passierte ihm später wieder etwas sehr schlimmes. Aber nicht durch Kampf. Dr. Nina vermutete, daß er wahrscheinlich über seine Pfötchen in Kontakt mit Passionsspinner-Raupen gekommen war. Ich habe es bemerkt, weil er zwei Tage nichts gefressen und getrunken hatte, aber es immer wieder versuchte. Am dritten Tag schnappte ich ihn mir und fuhr mit ihm zu Dr. Nina. Das war höchste Zeit, denn seine halbe Zunge war schon weggefressen. Sie hat ihn mal wieder gut behandelt, und ihre kleine Tochter hat gut assistiert. Seitdem lebt Elvis nur mit einer halben Zunge, aber er kann trotzdem wieder gut fressen und trinken.

Am 05. Juni 2009 starb Paula. Ich mußte sie einschläfern lassen. Sie war schon einige Wochen vorher in ständiger Behandlung bei Dr. Nina Buschmann. Paula mußte immer wieder an den Tropf und bekam Medikamente. Ihre Nieren arbeiteten nicht mehr richtig und sie war wahrscheinlich schon alt. Aber sie hatte auch im neuen Haus noch 3 sehr schöne Jahre. Sie war eigentlich die Treueste, sie ging nie weg und war sehr zutraulich.

 

Attila
Im Herbst 2009 kam aber schon der nächste. Ich war also wieder bei sieben angekommen. Er war grau/weiß und sehr kräftig. Wahrscheinlich war er schon etwas älter, und vermutlich hatte er schon mal eine andere Familie. Er kam vorher schon sehr oft zu uns. Aber immer nur zum Fressen und ist nie geblieben, weder im Haus noch draußen. Welch ein Glück. Denn es waren ja eh schon zu viele Katzen bei uns. Irgendwann wurde ihm das hin- und herlaufen aber wohl zu bunt und er blieb eines Tages ganz. Jetzt also dann doch. Da sowohl ich, als auch meine anderen Katzen ihn ja schon kannten, hatte keiner was dagegen. Ja, es stimmt, nicht mal ich. Und er war von Anfang an nett und zutraulich und außerdem schon kastriert. Das war also unser nächster neuer; Attila. Inzwischen ist er sehr, sehr anhänglich geworden und schläft sehr oft mit seinem Kopf direkt neben mir auf meinem Kopfkissen. Ab und zu machte er sich einen Spaß daraus, wenn ich „schlief“, mir liebevoll in die Wange oder Nase zu beißen, aber wirklich nur ganz zart. Ich empfand es meistens gar nicht so schlimm, bis ich das Ergebnis am nächsten Morgen im Spiegel sah. Solche „kleineren“ Blessuren im Gesicht hatte ich öfters mal. Aber er meinte es ja nie böse. Leider ist er noch dicker geworden, aber er ist dabei gut drauf. Einmal machte er mir allerdings große Sorgen. Dr. Nina stellte Blasensteine bei ihm fest. Davon erholte er sich aber relativ schnell wieder. Wohl auch durch die Nachbehandlung mit Naturheilmittel (Silberwasser und Antibiotika) von Rolf und Margot. Außerdem bekommt er seitdem spezielles Trockenfutter. Und nicht nur er. Die anderen fressen das gleiche, denn es ist nicht möglich, 7 Katzen auch noch getrennt zu füttern. Das neue Trockenfutter ist zwar etwas teurer, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Seit November 2014 wurde bei ihm übrigens Asthma festgestellt. Jetzt bekommt er ca. alle 4 Wochen eine Kortisonspritze. Damit geht es ihm aber gut. Soviel also zu Attila.

 

Goldies rätselhaftes Verschwinden
Der nächste, den wir verloren, war Goldi. Er ist seit dem 06. Mai 2010 auf mysteriöse Art  verschwunden. An diesem Tag war seit 8:00 Uhr das erste Mal die neue Gärtnerfirma "Ilex", Jose, bei uns. Weil Goldi bis 10:00 Uhr von seinem morgendlichen Streifzug nicht nach Hause gekommen ist, rief ich ihn. Ich freute mich schon, das er da war, denn er antwortete auf mein Rufen mit einem miau. Es kam von Rücks, Nachbarn, die nicht zu Hause waren, Grundstück, wo er mit Nico öfters war. Das Grundstück war uneinsichtig, weil es durch eine sehr hohe Hecke eingegrenzt ist. Ich konnte also nur mit ihm sprechen, aber er kam nicht rüber. Er hat noch ein paar Mal auf mein Rufen geantwortet, als ich plötzlich ein Poltern von dem Grundstück hörte. Seit dem war es still um ihn. Er hat nicht mehr auf mein Rufen reagiert und kam auch nicht zurück. Ich ging wieder in unser Haus und hoffte, dass er sicher später kommt. Ich wartete den ganzen Tag. Auch die nächsten Tage und Wochen kam er nicht mehr nach Hause. Er blieb einfach verschwunden, und ich kann mir nicht erklären, was passiert ist. Ich hatte ab und zu mal mit Herrn Rück gesprochen, und erfuhr von ihm, daß er absolut keine Katzen mag. Einmal hat er gesagt, daß er auch schon mal mit Steinen nach Katzen wirft. Dieses sagte er sogar vor Zeugen, mit denen er im Restaurant an einem Tisch saß. Der Rest der Gäste muß das aber auch gehört haben, denn er brüllt mehr, als das er spricht. Ganz zu Anfang, als wir hier einzogen, verging nur knapp eine Woche, nachdem wir unsere Katzen frei ließen, als er bei uns an der Tür klingelte. Er wollte nur sagen, daß UNSERE Katzen seine ganze Terrasse versauten. Wenn wir uns nichts einfallen lassen, müsste er das nächste Mal etwas aus Deutschland mitbringen, was die Katzen fern hält, oder.......? Endlich hatte er jetzt jemanden gefunden, den er für den „Katzendreck“, auf seiner Terrasse verantwortlich machen konnte. Wenn es denn überhaupt Katzendreck war. Ich wußte allerdings von anderen Nachbarn, daß es noch viele wilde Katzen in der Umgebung gab und auch die Nachbarn selber hatten alle Katzen. Diesbezüglich hatte er es sich schon mit allen verdorben. Jeder wußte, daß er ein Katzenhasser ist. Leider konnte ich ihm wegen Goldies Verschwinden auf seinem Grundstück nichts nachweisen. Er war erst 6 Jahre alt.
Jetzt hatte ich „nur" noch sechs Katzen.

 

Romeo und Julia
Aber nicht lange, denn am 23. Oktober 2011 kurz nach 20:00 Uhr ging es schon wieder aufwärts. Ca. 4 Wochen alt. Saß im Katzenzimmer und machte sich über das Katzenfutter her. Das teure Spezialfutter. Babyfutter hatte ich natürlich nicht. Wer rechnet denn auch mit sowas. Der/die Kleine gehörte wieder zur scheuen Sorte. Als er mich sah, flitzte er erstmal nach draußen in Deckung, unter den Busch. Ich ging aus seinem Sichtfeld, er sofort wieder rein. So ging es eine Zeit lang hin und her, bis ich ihn erstmal in Ruhe fressen ließ. Am nächsten Tag kaufte ich  Babyfutter. War aber auch nicht viel billiger als das bisherige. Egal, es mußte ja sein. Abends war er auch pünktlich wieder da. Das Babyfutter hat sich übrigens in doppelter Hinsicht gelohnt, denn schon 2 Tage später kam die nächste Jungkatze. Auch wieder abends. Acht Katzen! Julia nannten wir sie. Den anderen kleinen, der aussah wie ein Siam, tauften wir Romeo. Julia entdeckte ich auf Rafaels Grundstück. Weil sie so laut miaute, wurde ich auf sie aufmerksam. Und weil ich dachte, es wäre Romeo, ich konnte das Wesen durch den Zaun nämlich nicht genau erkennen, wollte ich ihn irgendwie von diesem Grundstück retten, denn hier wohnt auch noch Dakota, ein nicht ungefährlicher Schäferhund, der Tag und Nacht an einer langen Laufkette lebt und zu 90% alleine ist. Aber als ich den kleinen Schreihals genauer sah, stellte ich einerseits zum Glück, andererseits leider fest, es war nicht Romeo, sondern schon wieder eine Neue. Ich wollte aber nicht noch eine. Also, nichts wie weg und wieder rein ins Katzenhaus, in der Hoffnung, dass die Kleine mir nicht nachläuft. Dass sie selber aus dem Grundstück wieder rauskommt, war mir jetzt auch klar, denn sie ist ja auch ohne Hilfe irgendwo reingekommen. Trotzdem ging ich nach etwa zehn Minuten nochmal raus, um zu lauschen, ob ich noch ein Miau hörte. Natürlich hörte ich nichts, denn sie saß ja schon vor mir, auf UNSEREM Grundstück. Ganz selbstbewusst und mit großen Augen guckte sie mich an. Genauso schnell wie sie auf unserem Grund war, war sie auch im Haus. Von scheu war bei ihr nichts zu erkennen. Erst stürzte sie sich über das Futter her, dann erkundete sie das ganze Haus. Als Romeo dann auch noch kam, gab es die ersten Annäherungsversuche und danach wildes Spielen. Sie verstanden sich von Anfang an sehr gut. Ob die sich schon kannten? Das Katzenhotel Wolff fütterte jetzt acht Katzen durch. Julia schlief gleich die erste Nacht auf meinem Kopfkissen, während Romeo sich noch nicht traute nachts drinnen zu bleiben. Sie war sehr klein und zart. Ich schätzte sie auf ca. 6 Monate. Am nächsten Tag legte ich nochmal 3Monate drauf, denn da habe ich erst bemerkt, dass ihr Bauch aussah, als hätte sie ganz frisch Junge bekommen. Eigentlich wollte ich sofort mit ihr zu Dr. Nina Buschmann, aber natürlich war sie den ganzen Tag nicht auffindbar. Meine größte Befürchtung, dass sie mit den Kleinen zurückkommt, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Aber was war mit den Kleinen passiert?, wo kam Julia her?, und warum war sie gleich so zutraulich? Das kannte ich, außer bei Attila, bislang noch gar nicht. Jedenfalls hat sie jetzt auch ein neues zu Hause gefunden und ist die erste Zeit auch nicht mehr weggegangen. Romeo und Julia wurden die dicksten Freunde. Sie spielten und tobten ohne Ende. Aber nur abends und die halbe Nacht, weil Romeo erst dann wieder auftauchte. Wo er tags war und auch die restliche Nacht, wußte ich nicht. Diese schöne Zeit genossen wir ca. sechs Wochen. Danach kam es mit Romeo leider zu einem tragischen Ende. Er hatte sich irgendwo unter Haralds Auto versteckt. Vielleicht im Radkasten. Als Harald morgens ins Büro fuhr, fiel er ca. nach 300m auf die Straße. Obwohl Harald es zufällig im Rückspiegel bemerkte und auch sofort anhielt, war es leider schon zu spät. Ich holte ihn direkt ab. Ich telefonierte mit unserer Freundin Manuela, die noch am gleichen Vormittag unseren Romeo auf ihrem Grundstück beerdigte. Außer uns war natürlich Julia auch sehr traurig. Wir merkten, wie sie ihn jeden Abend gesucht, und immer wieder auf ihn gewartet hat. Das ging leider noch eine ganze Weile so. Wir konnten es auch immer noch nicht fassen. Julia war ab jetzt nicht mehr soviel zu Hause.

 

Benni, diesmal keine Katze, ein Hund.
Jetzt gehe ich ca. zwei Jahre zurück, zum 2. August 2009. Seitdem ist Benni bei uns. Nein, dieses Mal keine Katze, sondern ein Hund. Auch das noch. Ein Fundhund, oder auch abandonado auf spanisch. Und das war keine leichte Entscheidung, ihn bei uns aufzunehmen. Denn bei so vielen Katzen wollte ich nicht auch noch einen Hund. Nur als Anmerkung, früher wollte ich keine Katzen, wenn schon nur einen Hund. Aber es kam wie es kommen mußte, er gehört heute dazu, ist voll integriert und ist ein weiteres Familienmitglied. Wir saßen am 1. August 2009 (mein 60. Geburtstag) auf der Terrasse beim Frühstück. Er in der Nachbarschaft beim Heulen und Bellen und jämmerlichen Weinen. Das war kein entspanntes Geburtstagsfrühstück. Direkt danach setzte ich mich mit meinem Fahrrad in Bewegung, um das arme Wesen zu suchen. Schon fast wieder zu Hause, sah ich gerade noch aus den Augenwinkeln, auf einem kleinen Schattenstreifen, von vielleicht noch 1m, einen kleinen Hund sitzen. In unserer unmittelbaren Nachbarschaft, gegenüber von den Haltmeiers, der "Fleischboutique Ihres Vertrauens". (Eine Erklärung zu den Haltmeiers gibt es am Schluß des Textes).Er war noch ein Welpe, ca. 2,5 - 3 Monate alt, verfilzt und verklettet. Ich habe zwar mit ihm geredet, aber ihn nicht angefasst, geschweige denn, ihn gestreichelt, aus Angst, dass eventuelles Ungeziefer auf mich überspringen könnte. Er war wahrscheinlich schon länger alleine und in freier Natur. Ich radelte erstmal wieder nach Hause, während er sitzen blieb und mir traurig nachguckte. Mit einer Flasche Wasser und einem Trinknapf fuhr ich wieder zu ihm. Die Spanier, vor dessen Haus er saß, stellten ihm gerade einen Teller mit Milch und eingeweichtem Zwieback hin, was er aber nicht fraß. Mein Wasser hingegen war schneller weg als ich gucken konnte. So, und jetzt? Ich konnte ihn doch nicht einfach da sitzen lassen. Aber mit nach Hause nehmen ging auch nicht, schließlich hatte ich schon eine Horde Katzen, die alle sehr scheu waren und Hunde noch nicht kannten, die meisten jedenfalls nicht. Ich also Marie-Luise angerufen. Nicht zu Hause. Elke angerufen. Auch nicht zu Hause. Beide sehr große Tierfreunde. Dann kam das Tierheim Denia dran. Deren erste Frage war: wo haben sie den Hund denn gefunden? In Els Poblets. Die unfreundliche Person am anderen Ende sagte nur: wir nehmen nur Hunde aus Denia. Da stand ich nun da, mit meinem Fundhund aus Els Poblets und war mit meinem Latein schon am Ende. Zum Glück klingelte nach ein paar Minuten mein Telefon, und Marie-Luise meldete sich. Hilfsbereit wie sie immer ist, war sie in weiteren Minuten mit Günther und Auto bei mir und dem Hund, natürlich nicht ohne Hundefutter und einer Hundebox im Auto. Das Futter hatte er sehr schnell und wahrscheinlich auch mit sehr viel Genuss aufgefuttert. Die beiden nahmen ihn erstmal mit zu sich nach Hause. Da liefen zwar auch schon eine Menge Katzen umher, aber die kannten schon Hunde, denn einen Hund hatte Marie-Luise auch. Im Laufe des Nachmittags hatte Marie-Luise dann einen Platz für ihn bei Herma Johns von Denia Dogs gefunden, die alle Fundhunde fotografiert und ins Internet stellt, um sie weiter zu vermitteln. Bevor wir uns am späten Nachmittag mit Herma zur Übergabe trafen, hatte Marie-Luise ihn schon von Kletten und Zecken befreit und ihn auch mit Frontline behandelt. Als wir ihn abgaben, sah er schon viel besser aus. Ich habe ihn sogar gestreichelt. Er tat mir eigentlich leid, als er als x-ter Hund in Hermas Auto davon fuhr. Er hat sich ganz sicher bei Marie-Luise schon wohlgefühlt. Nachdem uns dieser kleine Welpe nicht aus dem Kopf ging und wir den ganzen Abend drüber redeten, rief ich nächsten Morgen bei Herma an und sagte ihr, daß wir ihn wieder zurück wollen. Noch am gleichen Tag trafen wir uns abends um 17 Uhr auf dem Parkplatz von "Marina Mobles" an der N 332 und  übernahmen unseren neuen Hund. Er war sichtlich glücklich. Als wir zuhause ankamen und er das Grundstück betrat, war keine Katze mehr in Sicht. Diese kamen die nächste Zeit nur noch reingerannt zum Fressen und verschwanden sofort wieder. Damit sie wenigstens in Ruhe fressen konnten, montierten wir vor einem Zimmer ein Scherengitter, wo der wilde Welpe nicht rein konnte. Er war auch draußen sehr lebhaft. Die ersten Spaziergänge, über eine längere Zeit, sahen so aus, daß ER MICH an der Leine spazieren führte. Im Garten hatte er natürlich auch immer sehr viel zu tun. Der wurde mehrmals systematisch umgegraben. Erst der Kies weg, dann die Folie ans andere Ende des Beetes gezerrt und dann Löcher in die Erde gegraben. Aber so tief, daß ich dachte, er wollte nach Australien auswandern. Der Garten sah danach immer aus wie nach einem Bombenangriff. Es gibt natürlich Beweisfotos. Drinnen räumte er aber auch auf. Kissen und Decken schleppte er mit viel Spaß nach draußen, wo er sie zerlegte und das ganze Innenleben sauber unter den Palmen verteilte. All diese Protestspiele machte er natürlich nur, wenn ich mal nicht zu Hause war, einkaufen oder so. Irgendeine Überraschung war immer sicher, wenn ich nach Hause kam. Die Katzen hatten sich nach ein paar Monaten damit abgefunden und waren wieder regelmäßig zu Hause. Wenigstens etwas. Damit auch die Ausflüge nach Australien aufhörten, wenn ich oder wir nicht da waren, trennten wir ein Stück vom Grundstück ab. Wir zäunten es ein, stellten eine schöne Hundehütte rein, legten einen Sandkasten an, zum Buddeln, und machten alles so sicher, daß er nichts mehr anstellen konnte. Dieses kleine Grundstück von ca. 30qm2 mit Hütte, nannten wir: "seine Finca". Aber so richtig gerne ging er dort nie rein, wahrscheinlich war es ihm da zu langweilig. Wenn wir mal mehrere Tage weg waren, und ihn nicht mitnehmen konnten, brachten wir ihn zu Heidi nach Javea. Da ging er gerne hin. Sie hatte meistens ca. 10 Hunde in Pension, mit denen er sich immer gut verstand und ausgiebig spielen konnte. Anfang 2011 starb Heidi leider unverhofft. Schon in 2010 besuchte Benni eine Hundeschule bei Monika Manz in Beniarbeig. Natürlich hat er diese als Klassenbester abgeschlossen. Hat aber nicht lange gehalten, obwohl ich auch danach immer wieder Übungen mit ihm machte. Mittlerweile geht es aber schon ganz gut. Seine Finca konnten wir auch wieder auflösen. Garten und Haus bleiben inzwischen unversehrt, auch wenn wir nicht zu Hause sind, und die Katzen haben Benni schon länger voll akzeptiert. Benni die Katzen sowieso, denn er will ja nur spielen. Er ist übrigens ein ganz schöner, obwohl er zum entsetzen von Manuela, einer Freundin von uns,  Schlappohren hat, ein Rüde ist, und auch nicht mal ein Podenco ist. Er ist ein Mischling aus Belgischer Schäferhund und ...  wer weiß es schon so genau. So, das war die Hundegeschichte.

Und jetzt wieder zurück zu meinen Katzen. Zur Erinnerung: Ich hatte noch 7. Simba, Nala, Nico, Rita (alles Geschwister), Elvis, Attila und Julia. Mehr wollte ich nicht mehr. Aber wer fragt schon was ICH will? Es hat nicht lange gedauert, da schlich sich Nummer acht ein.

 

Leo...

...nannten wir ihn. 1. November 2013, 19:30 Uhr - im Fernsehen: "Perfektes Dinner". Saß mitten in der Küche, klein, nur eine Hand voll, große Augen und goldenes Wuschelfell. "Da bin ich, wo ist mein Futter?" Benni saß vor ihm, ganz ruhig. Und weil meine Augen immer mehr sehen, als nur den Fernseher, fiel mir auf, daß Benni schon länger unbewegt und ganz still in der Küche saß. Ungewöhnlich. Mehr konnte ich vom Wohnzimmer aber nicht sehen. Ich stand also von der Couch auf und ging in die Küche. Was ich außer Benni sah, machte mich erstmal sprachlos. Einerseits war es ein niedlicher Anblick, wie die beiden voreinander saßen, andererseits dachte ich, oh je, die Nr. 8 ist eingetroffen. Mir war im selben Moment klar, daß ich dieses kleine, niedliche Baby nicht wieder auf die Straße schicken konnte. Ich mußte mich also damit abfinden, daß ich jetzt doch wieder acht Katzen hatte. Er war höchstens acht Wochen alt. Ich konnte ihn sofort auf den Arm nehmen. Unter seinem zerzausten Fell spürte ich nur Haut und Knochen. Der mußte wirklich Hunger haben. Als ich ihn wieder auf die Erde setzte, lief er zielbewußt in das Zimmer, wo das Katzenfutter stand, als würde er sich im Haus schon auskennen. Das Trockenfutter fraß er zwar gerne, aber den Thunfisch mochte er noch lieber. Am allerliebsten den von den anderen Katzen. Wenn sein Teller leer war, ging er zu den anderen und räumte  deren Teller ab. So wie sein neuer Freund Attila das auch macht. Nicht umsonst ist Attila der dickste, und Leo ist auf dem besten Wege dahin. Aber dafür spüre ich seine Knochen nicht mehr, und sein Fell ist noch länger und voller geworden. Seit dem 20. Januar 2014 singt er jetzt mit den anderen Katern im Knabenchor.

Am 10. September 2014 ist Elvis gestorben. Nach einer Augenoperation ist er nicht mehr aus der Narkose aufgewacht. Er hatte ausserdem Katzenaids, was wohl der Grund dafür war, dass er nicht mehr wach wurde. Auch mit Elvis war es wieder eine sehr schöne Zeit gewesen.

 

Emil
Seit ca. Januar/Februar 2015 sind aber wieder acht Katzen, im Katzenhotel Wolff. Ein kleiner, junger Kater ist uns aus der Nachbarschaft zugelaufen. Sein erstes zu Hause hätte mich auch nicht lange gehalten. Dort kümmerte sich offensichtlich niemand genug um ihn, so, wie sie sich um ihre drei großen Hunde auch nicht kümmerten. Nur leider konnten die Hunde nicht weglaufen, weil die Tag und Nacht im Haus oder Grundstück eingesperrt und fast den ganzen Tag alleine waren.  Es ist bedauerlich, daß eine 4-köpfige Familie (Engländer) sich 3 Hunde und eine Katze halten müssen, obwohl sie sich sowieso keine Zeit für die Tiere nehmen. Wir nennen unseren neuen Kater jetzt Emil. Bei den Engländern soll er Luis geheißen haben. Dieses erfuhr ich, als ich einmal mit einem ehemaligem Familienmitglied von Emil durch Zufall in ein Gespräch gekommen bin. Das Emil jetzt Emil heißt, bei mir wohnt, also ein Dach überm Kopf hat, regelmäßige Streicheleinheiten  genießt und ich auch regelmäßig seine Dosen öffne, und er auch auf meine Kosten kastriert wurde, interessierte ihn nicht die Bohne. Dieser Typ machte auch keine Anstalten Emil zurück zu verlangen. Es war nicht nur ein sehr unfreundliches Gespräch, sondern auch ein sehr kurzes. Wenig später wurde dann in der Nachbarschaft bekannt, das genau dieser Typ in seinem Keller Marihuana angebaut hatte. Die Polizei nahm ihn fest, die Hunde kamen ins Tierheim und die Familie zog weg. Emil hatte sich übrigens mich schon einige Wochen vorher ausgesucht, bevor er ganz bei uns einzog. Er hatte mich nämlich schon bei meinen abendlichen Hundespaziergängen des öfteren verfolgt. Immer wenn ich stehen blieb, und mich nach ihn umdrehte, blieb er auch stehen. Dann überholte er mich mit einem Affenzahn, blieb abrupt stehen, und drehte sich zu mir um. Als wenn er mit mir spielen wollte. Vor Benni hatte er überhaupt keine Angst, und Benni ignorierte ihn einfach. Benni kannte ja schon, dass ich öfters mit Katzen spreche. Trotzdem hoffte ich, dass diese kleine Katze nicht den Weg zu mir findet. Ich wußte ja nicht, das er sich in seiner Familie nicht wohl fühlt, und auf der Suche nach einem neuen Zuhause war. Das er früher oder später bei uns landet, hatte ich nicht gedacht. Ich freute mich aber, als er kam und dann auch blieb. Ja, so habe ich früher noch nicht gedacht. Aber die Zeiten ändern sich. Mit den anderen Katzen verstand er sich auch gleich, und saß mit ihnen und mit uns abends auf der Couch. Soviel also zu Emil und seiner Exfamilie.
Das also war die Kurzgeschichte von Wolffs Katzen.

 

Zu guter Letzt
Das Katzenhotel Wolff beherbergt und füttert heute noch acht Katzen.
Rita, Nala, Simba, Nico sowie spätere Neuzugänge Attila, Julia, Leo und Emil. Stand Oktober 2015. Ich habe es übrigens nie bereut, dass es so gekommen ist, wie es kommen mußte. Ich bin heute eine große Katzenliebhaberin, genauso wie auch immer noch Hundeliebhaberin und kann gar nicht verstehen, daß es mal anders war.

 

Danksagung
Renate und Jürgen Kleingünther. Unsere früheren Nachbarn und heute inzwischen Freunde, die damals den ganzen Abend mit uns und Paula nach Toni und Puntito gesucht hatten.

Jose V. Costa Sastre vom Centro Veterinario in Els Poblets, der alle unsere kleinen Katzen geimpft und kastriert/sterilisiert hatte, zusammen mit seiner Sprechstundenhilfe Monica.

Hans-Peter Studer. Unser langjähriger, Schweizer Poolpfleger, der uns die Herkunft von Miss Elly und dem Tiger sagen konnte, auch wenn es nichts nützte, denn die beiden sind ja sowieso bei uns geblieben. Leider nicht lange genug.

Die Nachbarn aus Chemnitz, die nach uns eine Zeit lang Miss Elly aufgenommen hatten.

Frau Tausend (nicht Herr Tausend). Unsere Nachbarin gegenüber, die unseren Kater Ali über längere Zeit durchgefüttert hat (auch wenn ich selber ab und zu die Futterspenderin war.)

Dr. Nina Buschmann, die immer für uns und unsere Katzen da war und heute noch ist. Sogar nach Feierabend und an Wochenenden. Sie hat bisher schon einigen Katzen von uns helfen können. Bei der ersten Operation bei Elvis sogar mit Ihrer Tochter Magdalena.

Manuela Ulmer, unsere beste Freundin, mit der man immer über Katzen sprechen kann, und nicht nur über Katzen. Außerdem hatte sie uns damals bei dem Problem mit Romeo sehr geholfen. Dass sie allerdings bei Hunden nur Podencos mag oder Hunde mit Stehohren......Naja, das steht auf einem anderen Blatt und ist von ihr natürlich nicht so gemeint.

Margot und Rolf Samol, die uns immer wieder mit Naturprodukten weitergeholfen haben.

Marie-Luise und Günther, die immer ein offenes Ohr für meine Katzenprobleme haben. Und ganz besonders natürlich dafür, dass sie den ersten Tag Benni aufgenommen und versorgt hatten, sowie sich um einen Platz bei Herma bemüht hatten.

Herma Johns, Denia Dogs, dass sie bereit war,  Benni aufzunehmen.

Und einen ganz besonderen Dank an Harald, meinem Ehemann, der all diesen Zirkus, Stress und Durcheinander ertragen und mitgemacht hat.

Und noch eine Bemerkung zu der "Fleischboutique Haltmeier", der Fleischboutique Ihres Vertrauens. Die Leute hiessen natürlich nicht so und eine Fleischboutique hatten sie auch nicht. Es sind Spanier und der Mann ist Ausfahrer für ein Fleischunternehmen. Auf seinem LKW stand: La carne de confianza - Das Fleisch des Vertrauens. Das erinnerte uns natürlich an die Comedy-Sendung aus dem Bayerischen Fernsehen, die jedesmal damit aufhörte: „Diese Sendung wurde Ihnen gewidmet von der Fleischboutique Haltmeier, der Fleischboutique Ihres Vertrauens.“ Wir guckten diese Sendung sehr gerne und jedesmal wenn wir dort vorbei gingen, wurden wir daran erinnert.

Monika Wolff, Els Poblets/Alicante, Spanien, Frühjahr 2016

 


Hier kommt jetzt der endgültige Abschluss:

 

Katzenhotel Wolff von 2015 – 2020

 So, und hier noch eine Kurzfassung der letzten 5 Jahre, von Oktober 2015 bis heute, August 2020: Das Katzenhotel existiert immer noch, hat aber inzwischen bedeutend weniger Gäste. Anton ist der letzte Kater, der Ende 2016 neu eingezogen ist, sowie auch Billy, unser neuer Hund, den wir nach Bennis plötzlichem und unerwartetem Tod im Februar 2017, aus dem Tierheim Denia zu uns geholt haben. Alle anderen Katzen und auch Benni, die 2015 noch bei uns waren, sind inzwischen leider gestorben. Aber wir hatten eine sehr schöne Zeit mit allen. Seit ein paar Wochen ist leider auch Anton gestorben. Er war sehr eng mit Leo befreundet. Für Leo war es der zweite, schmerzhafte Verlust eines dicken Freundes in kurzem Zeitabstand. Vorher hatte er Attila verloren. Und nicht nur für Leo waren es große Verluste, auch für uns. Jetzt sind nur noch Leo und Julia bei uns. Diese Beiden machen uns immer noch sehr große Freude, obwohl Julia im Moment recht selten kommt und Leo leider auch schon wieder sehr krank ist. Ich hoffe, dass Julia nur den Sommer genießt und im Herbst, wenn die Tage und Nächte wieder kühler werden, wieder öfters bei uns ist. Auch für Leo hoffe ich, dass er uns noch einige Zeit und ohne Schmerzen erhalten bleibt. Wir werden die Zeit auf jeden Fall, solange es geht, gemeinsam mit Leo, Julia und Billy genießen.

 

Video:

Monika Wolff, 08.08.2020