Vorwort
So ….., der Sommer ist vorbei, Urlaub auch, jetzt könnte man sich erholen, wenn nicht schon wieder Weihnachten vor der Tür stehen würde. Ein Ereignis jagt das andere. Dabei war der Sommer schön, der Urlaub erst recht und Weihnachten wird auch wieder schön, soviel steht schon mal fest. Ist doch alles gar nicht so schlimm. Und nächstes Jahr fängt sowieso alles wieder von vorne an. Alle Jahre wieder. Was wollen wir also mehr?
Die Weihnachtsgeschichte wiederholt sich auch jedes Jahr. In allen christlichen Kirchen, vielen öffentlichen Anstalten und auch privat werden Krippen aufgestellt. Eine größer und schöner als die andere. In den Läden und Kaufhäusern dudeln unentwegt und ohne Ende Weihnachtslieder. Weihnachtsgeschenke werden gekauft wie blöd, obwohl keiner mehr was braucht. An allen Ecken und Kanten glitzert und blinkt es und die Kerzlein brennen – erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – und dann steht das Christkind auch noch vor der Tür. Und wie es zu diesem hohen Besuch kam und kommt, erzähle ich jetzt in meiner kleinen, abgewandelten Weihnachtsgeschichte, wie es sich teils nach heutiger und damaliger Sicht abgespielt haben könnte.
Erstes Kapitel
Diesmal sind nicht wir auf dem Weg nach München zum Weihnachtsmarkt, sondern Walter und Josef nach Bethlehem zu einer Volkszählung. Das war aber schon vor 2000 Jahren, wo sie auf der Reise noch einige Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen mußten. Autos, Flugzeuge und andere umweltverpestende Errungenschaften lagen noch in weiter Ferne. Auch ADIDAS, Sneakers und anderes bequemes Schuhwerk gehörten dazu. Die heiße Wüste hatte ja noch nicht mal ein Straßennetz, alles völlig unerschlossen und unbetoniert. Noch schlimmer als im späteren Mittelalter. Walter und Josef besaßen nur chinesische Jesuslatschen, die sie aber bereits nach zwei Tagen wegwerfen mußten, weil diese sich als höchst unbequem erwiesen und außerdem ein Riemen nach dem anderen riß. Eben chinesisch. Ab da mußten sie barfuß weiterlaufen, was ihren Füßen gar nicht gut tat. Sie waren vom heißen Sand ganz wund gelaufen. Beim Laufen wirbelten sie natürlich viel Staub auf. Feinstaub. Da haben wir’s also. Das war der Anfang unseres heutigen Umweltproblems. Doch da kam Josef, dem alten Schlaufuchs, eine gute Idee. Dieser kannte sich nämlich in der Sternenkunde gut aus und machte Walter deshalb den Vorschlag: „Walter, wir wandern die nächsten Tage nur noch nachts, wenn es kühl ist, und schlafen am Tag. Das schont unsere Füße, sowie unseren Wasservorrat,“ womit die Umwelt trotzdem noch nicht geschont war. Aber darauf kam es den Beiden ja auch nicht an, ihre Füße waren ihnen wichtiger. Umwelt kam später. Walter stöhnte nur. Er/Sie war nämlich auch noch hochschwanger, ein Wunder, und die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Aber sie nickte Josef zu, dass sie mit der Nachtwanderung einverstanden war. Fortan gingen sie also nur nachts und orientierten sich nach den Sternen. Das klappte zwar ganz gut, aber er hatte Visionen und wußte jetzt schon, dass es da in Zukunft noch etwas anderes geben wird. Ob er wohl von einem modernen Navi träumte? Aber darauf konnten sie jetzt nicht warten, es war ja noch nicht mal Amerika entdeckt. Sie mußten weiter. Als sie sich noch bei Tageslicht vorwärts schleppen mußten, trafen sie öfters auf Fatima Morgana. Doch diese „Dame“ war, je näher sie kamen, immer wieder verschwunden. Ein seltsames Wesen. Jetzt, da sie nachts wanderten und tags, sobald die Sonne aufstieg, ihr Schlaflager ausbreiteten, ging es auch dem sensiblen Walter wieder etwas besser. So war auch Josef ein wenig beruhigter. Doch kaum ging es beiden etwas besser, da hatten sie mit dem Wetter zu kämpfen. Es tobte ein schwerer Sandsturm. Alles eine Folge des Klimawandels. Die Hosen, Windhosen, fegten nur so durch die Sanddünen. Ihre Kapuzen, von ihrem Hoody, zogen sie tief über ihre Stirn. Sie konnten kaum was sehen und noch schlechter laufen. Es schien, als würden sich alle Dünen auf einmal bewegen. Sie suchten Schutz, fanden aber keinen. Weit und breit nur Sand, Sand und nochmal Sand. Irgendwann hatten sie diesen Schlechtwettertag aber doch überstanden und die Wanderung ging wieder etwas unbeschwerlicher weiter. Josef zermarterte sich währenddessen den Kopf, denn er fragte sich unentwegt, wer Walter diese Schwangerschaft angehängt haben könnte? Wer war dieser Übeltäter? Er konnte es nicht sein, das wüsste er. Mein Gott Walter! Doch irgendwann würde er dieses Rätsel schon lösen, dachte er. Und dann …. Gnade ihm Gott. Ach, Josef, wenn du wüßtest …
Walter war übrigens schon immer ein sonderbarer Fall. Schon als Kind spielte er lieber mit Puppen als mit Kamelen. Auch malte er sich mit Mutters Lippenstift die Lippen an und trug gerne beim Spielen ihre Pumps. Seine Mutter sagte damals immer nur, „lass ihn doch, das wild sich schon noch ändern“. Später in der Wüstenschule wurde er oft gehänselt, weil er meistens rosafarbene Kleidung trug und jeder Prügelei aus dem Weg ging. Aber es kam noch schlimmer. Als junger Erwachsener trug er sogar Frauenkleider und machte damit Spaziergänge durch die Wüste. Er hatte schon immer lange Haare und trug auch gerne modische Kopftücher. Da sagte seine Mutter nicht mehr „lass ihn doch“ sondern „Mein Gott Walter“. Ja, so war Walter eben, und es hat sich nichts geändert. Und in Josef hat er sogar seinen besten Freund und Ehemann gefunden. Übrigens bei einer Freilichtveranstaltung in der Wüste, die unter dem Motto „Tanz um das Kamel“ drei Tage lang dauerte. Wow, war da was los. Da steppten die Kamele im Kettenhemd. Ja, die beiden liebten sich sehr. Aber jetzt marschierten sie erst mal weiter, Schritt für Schritt. Für Walter wurde es immer beschwerlicher, denn sie war kurz vor der Niederkunft. Aber sie hatte es sich ja selber eingebrockt und darum war sie auch sauer auf sich selbst. Außerdem hatte nicht mal sie Ahnung, wer der Vater war, der ihr das angetan hatte, weil sie nichts gemerkt hatte. Sie muß wohl geschlafen haben. Dabei wäre sie bei der Grundsteinlegung so gerne dabei gewesen. Nun ja! Sie gingen weiter und weiter - und weiter. Zum Glück trafen sie, seitdem sie nur noch nachts gingen, nicht mehr auf Fata oder Fatima, wie auch immer diese komische Erscheinung hieß, die sich nie blicken ließ.
Zweites Kapitel
Endlich und schließlich sahen sie in unmittelbarer Nähe eine kleine Herberge. Ob dieses schon Bethlehem war? War aber auch egal, Walter war sowieso kurz vorm Aufgeben, sie konnte nicht mehr. Hier machten sie Halt. Was aus der Ferne noch wie eine Herberge aussah, entpuppte sich allerdings nur als Stall. Aber sogar das war dem sonst so verwöhnten Walter recht. Sie war inzwischen völlig kraftlos und deswegen froh, dass sie jedenfalls diesen Schuppen fanden. Sie hatte Durst und ihre Füße brannten. Sie war nur noch am nörgeln, wie Frauen nun mal sein können. Zudem kam noch, das das ungeborene Baby immer mehr und lauter klopfte und so schnell wie möglich raus wollte. Darum sehnte sie sich nur nach einer weichen Unterlage, wo sie ihre Beine ausstrecken und sich lang legen konnte. Das Stroh, mit dem die ungemütliche Hütte ausgelegt war, stiekelte gehörig. Das hatten sie sich etwas anders vorgestellt, aber sie wollten ja auch nicht undankbar sein und ein Sternehotel war nicht in Sicht. Das heißt kein Hotel, Sterne schon, sogar mehr als genug. Dann erinnerte Josef sich plötzlich an seine kuschelweiche Decke, die er schon den ganzen Weg mit sich schleppte. Sie war in einem wunderschönen braun-beigen Karo gewebt und an den beiden Enden mit Fransen. Er hatte sie im letzten Jahr auf seiner Reise durch Ägypten auf einem Basar von einem Vormoslem für teure Gegenleistung erworben. „Made in Egypt“ stand darauf. Der Handel hatte fast zwei Stunden gedauert. Naja, es war ein gemütlicher Handel mit Tee und leckeren Keksen, obwohl sie zwischendurch auch ernst und laut wurden. Schließlich endete die Verhandlung bei vier lebenden Hühnern, die er für diese Decke dann eintauschen mußte. Bei sechs hatte das Verkaufsgespräch angefangen. Er wollte schon aufgeben. Doch jetzt war er froh, dass er den Handel angenommen hatte und er Walter mit dieser Decke eine Freude machen konnte. Sie lag jetzt auch weicher und war, sobald sie sich hingelegt hatte, sofort eingeschlafen. Kurz darauf steckte Jesus Christus, wie sie den Kleinen nennen würden, bereits seinen Kopf heraus und gab die ersten Laute von sich. Wie Kinder und Jugendliche auch damals schon waren, beschwerte er sich als erstes, durch lautes Schreien, dass ihm zu kalt war und er Durst hatte. Aber nun, als er schon halb vor der Tür war, gab es kein Zurück mehr. Er hatte seine gemütliche Höhle verlassen und war in der feindlichen Welt angekommen. Da mußte er jetzt durch. Die Schreie weckten Walter auf. Als sie ihn sah, freute sie sich sehr über den kleinen Wonneproppen. Schon wieder hatte er verschlafen. Aus dem wird noch was ganz großes, verriet ihr ihr Bauchgefühl. In der Zwischenzeit hatte Josef eine kleine, provisorische Krippe gebastelt, aus den Latten, die in einer Ecke der „Nobelherberge“ auf einem Stapel lagen. Hier muß wohl vorher mal Wald gewesen sein, denn wo sollten die Latten sonst herkommen, und die Hütte war ja auch aus Holz. Die ägyptische Decke riß er dann in zwei Hälften und wickelte Jesus Christus in eine der Hälften davon ein. Jetzt mußte er wenigstens nicht mehr frieren und für Walter reichte die andere Hälfte als Unterlage auch noch. Jetzt blieb nur noch das Problem mit dem Durst. Von Walter konnte er nichts erwarten, denn sie war durch die lange Wüstenwanderung völlig ausgetrocknet und überhaupt, wo sollte die Milch eigentlich herkommen? Die ganze Geburt war ja schon ein Wunder. Aber mit Gottes Hilfe geht sogar das. Zum Glück gesellten sich einige Tiere um die Krippe herum, die von Jesus‘ Geschrei angelockt wurden. Es waren ein Kamel, zwei Ziegen, zwei Schafe und ein Truthahn. Hühnergegacker war im Hintergrund auch noch zu hören. Das sollte doch wohl fürs erste genug sein, bis sie wieder auf einen Supermarkt trafen, wo sie die Milch im Tetrapack kaufen konnten, um den Durst des Kleinen zu stillen. Ach, Walter hatte vergessen, dass es Supermärkte ja auch noch nicht gab. In dieser Zeit lohnte es sich wirklich nicht, zu reisen. Keine Autos, keine Straßen, keine Schuhe u.s.w., nicht mal Supermärkte mit Reiseproviant. Und das, wo Walter soviel Wert auf Komfort legte. Josef molk also das Kamel. Dieses gab soviel Milch, dass sie für alle drei reichte. Der kleine Jesus wurde ruhiger und Walter erholte sich auch langsam wieder. Josef ging inzwischen kurz vor die Hütte, um etwas Gras zu rauchen, was auch noch ein Souvenir von seiner Ägyptenreise war. Da sah er plötzlich in der Ferne, unter dem hellen Sternenzelt, dass sich ihnen drei besoffene Gestalten näherten, die ganz schön schwankend viel Staub aufwirbelten. Trotzdem bewegten sie sich ziemlich schnell und waren schon bald an ihrem Stall. Es müssen hochgestellte Persönlichkeiten gewesen sein, denn sie waren recht wertvoll gekleidet. Alle in langen Gewändern mit Gold und Glitzer besetzt, sowie eine Krone auf dem Kopf. Allerdings alle Kleider schon sehr dreckig und zerschlissen. Trotz ihrer versoffenen Gesichtsausdrücke und Stimmen, erkannte man, dass sie eigentlich sehr weise sein mußten. Einer war ganz schwarz im Gesicht, aber wohl nicht von der Sonne. Bei der Vorstellung lallten sie was von Melchior, Balthasar und Kaspar. Sie sagten weiter, dass sie von weit her kamen, aus dem Morgenland, um dem kleinen Jesus Christus ihre Ehre zu erweisen. Bei ihren Sprechversuchen verbreiteten sie eine ganz schöne Alkoholfahne. Der Kleine fing wieder an zu krakeelen. Hätte er schon sprechen können, hätte er bestimmt gesagt: „hier stinkt’s“. Aber sie brachten auch Geschenke mit. Bier, Zigaretten und Haschisch, alles das, was sie selber unterwegs nicht verbraucht hatten. Jesus riß die Augen auf und guckte ganz entsetzt. „Was soll ich denn damit“? Er hätte lieber Kuhmilch gehabt, denn die Kamelmilch war nicht so ganz nach seinem Geschmack. Er war schon als Baby ein anspruchsvolles und verwöhntes Kind, kam ganz nach Walter. Die drei Weisen hätten ja auch gerne welche mitgebracht, doch die wäre ihnen auf der langen Reise durch die heiße Wüste sauer geworden. Es gab ja damals noch nicht einmal Kühlkissen. Soviel also nochmal zu der „guten“ alten Zeit.
Drittes Kapitel
Jetzt feierten alle erstmal Weihnachten, die Geburt Jesus Christus. Es hatte sich nämlich im ganzen Land herumgesprochen, dass dieser kleine Kerl geboren worden war und Gottes Sohn sein sollte. Daran glauben heute noch sehr viele Menschen und die meisten fragen sich, ebenso wie Walter und Josef, wie konnte das passieren? Gottes Sohn? Was spielte Josef dabei für eine Rolle? Mein Gott Walter. Aber das ist den meisten eigentlich auch egal, solange sie Weihnachten feiern können und Geschenke bekommen.
Viertes Kapitel
Aber die Jesus-Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Der erste Geburtstag von Jesus Christus, oder auch Weihnachten, war vorbei. Der Kleine wuchs heran und wurde älter. In seiner Kindheit war er, wie alle Kinder, ein ganz normaler Raufbold, aber er hatte auch viele Freunde. Sie hießen Matthäus, Johannes, Petrus und so weiter, es waren zwölf junge Männer. Einmal lud Jesus sie alle zu einem feudalen Abendessen ein. Sie saßen an einer langen Tafel und teilten sich Wein und Brot. Bestimmt servierte er auch noch Datteln und Manna. Danach rauchten sie Shishapfeifen, die mit gutem Cannabis gestopft waren. Es wurde ein feucht, fröhlicher Abend. Da er ja Gottes Sohn war, konnte er Wasser in Wein umwandeln. Wow, das konnte ihm so schnell keiner nachmachen. Und Wein tranken sie alle gerne und viel. Auch sonst hatte er deswegen besondere Fähigkeiten. Er konnte z. B. zu Fuß über Wasser laufen und machte öfters Spaziergänge übers Tote Meer. Sogar Kranke konnte er durch gutes Zureden und Handauflegen heilen. Er bekam schnell den Spitznamen Wunderheiler. Viele Menschen strömten damals aus allen Richtungen zu ihm und ließen sich heilen. Doch die Römer entdeckten ihn auch und hielten ihn für einen Scharlatan und Betrüger. Solche Scharlatane gibt es heute noch, 2000 Jahre später und sogar solche Menschen, die diesen Betrügern glauben und sich immer wieder betrügen lassen. Aber Jesus Christus war ja Gottes Sohn und wußte was er tat. Trotzdem nahmen die Römer sich der Sache an und machten kurzen Prozess mit ihm. Nach der Festnahme, hängten sie ihn in Golgatha am Kreuz auf und ließen ihn in der sengenden Sonne schmoren, bis er vermeintlich tot gewesen sein soll. Dann schmissen sie ihn in eine Höhle und legten dicke Felsen davor. Diese Kreuzigung und Beerdigung war unmittelbar vorm Osterfest. Doch drei Tage nach der Beerdigung, am Ostersonntag stellte man fest, dass ein Felsen beiseite gerollt war. Als man in das Grab stieg, war dieses leer. Oh! Wo war er, der Tote? Wo war der tote Verbrecher? Seine Anhänger freuten sich und munkelten, dass er bestimmt zu seinem Vater in den Himmel gereist sei. Denn sie hatten ein kleines, rotes Auto durch die staubige Dorfstraße von Golgatha, blitzschnell, aufwärts fahren sehen. Dieses Fahrzeug kannten die Augenzeugen vorher noch nicht. Seitdem hat man nie wieder etwas von ihm gesehen, aber sehr viel von ihm gehört.
Schlusswort
Später wurden sogar Bücher über ihn und seine Landsleute geschrieben. Das berühmteste gibt es heute noch. Es heißt „Die Bibel“. Hier stehen viele unverständliche und mißverständliche Geschichten drin. Entweder man glaubt sie oder man läßt es bleiben. Man errichtete auch riesige Bauten mit großen Türmen die gen Himmel reichten, alles ihm und seinem Vater zu Ehren. In diesen großen Kirchen und Kathedralen, wie man diese Gebäude nennt, versammeln sich noch heute regelmäßig Menschen um gemeinsam zu beten, zu singen und sich seine Geschichten aus der Bibel vorlesen zu lassen. Manche Leute gehen dort auch hin, um dem Pfarrer, dem Vorsitzenden dieser Kirchen, ihre Schandtaten zu beichten, damit sie wieder ein reines Gewissen haben und danach wieder neue Übeltaten begehen können. Die gewaltigsten und berühmtesten Gebäude stehen in Rom, Paris und Köln. Hatte Walter doch bei der Geburt Recht behalten, als ihr Bauchgefühl ihr sagte, dass aus ihrem Kleinen mal was ganz Großes wird. War ja auch kein Wunder, denn er war ja Gottes Sohn. Also doch ein Wunder. Tja, und wie man sieht, ist es tatsächlich so gekommen. Was vor 2000 Jahren geschah, ist heute immer noch in aller Munde, mit Literatur, Architektur und rauschenden Festen. Trotzdem bleibt das Rätsel Vater, Mutter bestehen. Josef ist also der Gehörnte. Mein Gott Walter. Aber wen interessiert das schon, wenn die Menschheit feiern und sich in Kirchen erholen und abreagieren kann und danach mit reinem Gewissen neue Untaten begehen kann.
Monika Wolff, Ende November 2023