SO! Hier ein kleiner Bericht von unserem Kurzurlaub nach Mazarron.
Seit unserem letzten Aufenthalt in Cap d‘Agde träumten wir bereits von diesem Frühjahrsurlaub, der ursprünglich allerdings schon viel früher stattfinden sollte. Aber erstens kam es anders und zweitens als man denkt.
Im Januar und Februar war es doch noch zu kalt, und im März April fiel in ganz Spanien und Frankreich soviel Wasser von oben, dass man hier unten nicht selten Spaziergänge durch die Waschmaschine machte. Als dann Mitte April, ab Ostern, das Wetter endlich wieder akzeptabel wurde, bekam Harald eine Woche vor Ostern seine Einladung vom Krankenhaus zu den „letzten“ Voruntersuchungen, sowie zu der Besprechung mit dem behandelnden Arzt für die Narkose zu seiner Hüftoperation. Da die ersten Untersuchungen, wie Röntgen usw., bereits im letzten Herbst waren, hatten wir jetzt schwer vermutet, dass Harald unmittelbar nach Ostern ins Hospital einrücken darf, bzw. muß. Das war wohl ein Satz mit X. Wir warteten nicht nur eine Woche, nicht zwei, der April war vorbei. Als dann auch noch der Mai schon halb durch war und sich bis jetzt immer noch nix getan hatte, wurde es Harald langsam zu bunt und er rief dann doch endlich mal beim Gesundheitszentrum an, bekam er die Antwort, dass ihn seine Ärztin nächsten Donnerstag, also in einer guten Woche, zurückrufen würde und ihm dann genaueres sagen könnte. Das war für mich wenigstens mal eine klare Aussage. Also dachte ich mir: na, dann nix wie los, wenigstens für eine Woche. Aber wir sollten trotzdem in Tagesnähe bleiben, was ja von unserem Zuhause keine große Kunst ist, denn eigentlich wohnen wir ja schon da, wo andere Urlaub machen. Der Unterschied zu den anderen, wie gerade gesagt, wir wohnen hier, während die anderen hier nur Urlaub machen. Also für uns ist es Tapetenwechsel. Wenn auch bei fast gleichem Wetter und am gleichen Meer. Spaniens Küste am Mittelmeer erstreckt sich über rund 1500 km. Da kann man auch schon unterschiedlichen Urlaub machen. Wir wohnen an der Costa Blanca, und wir wollten nur an die Costa Calida, ca. 250 km. Wie der Name schon sagt, ist diese Küste die wärmste Region Spaniens.
SOO: Wir schrieben den 13. Mai 2022. Einen Tag davor regelten wir noch einige Sachen, sowohl geschäftlich als auch privat. Unter anderem ließen wir auch noch die Reifen am Wohnwagen wechseln. Geschäftliche Dinge kann Harald aber auch von überall unterwegs erledigen. Also ab an die Costa Calida, auf unseren Campingplatz „Playa de Mazarrón“, Bolnuevo, den wir schon im Herbst 2020 kennenlernen durften. Vor zwei Jahren hatte er uns seeehr gut gefallen. Weil wir da fast alleine auf dem ganzen Campingplatz waren, denn da waren wir noch mitten in der Coronazeit. Heute allerdings, sind in ganz Europa alle Corona-Einschränkungen aufgehoben. Jeder will reisen, jeder will seinen neuen Wohnwagen oder Wohnmobil ausprobieren und alle sind hungrig auf Sonne und Meer. Wie gesagt, in 2020 hatte es uns dort sehr gut gefallen, eben wegen der Alleinlage. Und genau deswegen kam der ganze Campingplatz, in seiner ganzen Schönheit, voll zur Geltung. Auch der Strand war so leer, sodass ich mich jeden Tag mit dem Hund dort vergnügen konnte. Ach, waren das noch Zeiten! Aber wollen wir deswegen Corona wirklich zurück? Was heißt zurück? Corona ist sowieso noch nicht vorbei. Im Herbst, wenn alle Sommerparties und Fiestas wieder vorbei sind, werden die Zahlen schon wieder steigen. Werden auch die Einschränkungen wiederkommen? Und wenn ja, welche? Von mir aus (wenn ich egoistisch denken würde) könnten die Campingplätze gerne wieder auf die Hälfte ihrer Gäste reduziert werden. Denn so, wie wir unseren neuen Lieblingsplatz in Bolnuevo jetzt, in 2022 vorgefunden haben, gefällt es uns hier nicht mehr. Wir durften uns zwar unseren Platz selber aussuchen, (unter den paar verbliebenen freien Plätzen) aber trotzdem fühlten wir uns wie in einer riesigen Anlage von Reihenhaussiedlungen. Und es war kein ReihenECKhaus mehr frei. Nicht mal ein ReihenEckplatz für unseren Wohnwagen. Das war sehr schade. Wir mußten also notgedrungen einen Mittelplatz nehmen. Der mir anfangs gar nicht gefiel. Trotzdem versuchte ich mich damit zu arrangieren. Was mir auch einigermaßen gelang. Der Platz trotz seiner Fülle, ….na ja. Der Strand, nach dem Wochenende, (also nach Abreisen der spanischen Wochenendgäste) war aber wieder super. Wenigstens an drei Abenden konnte ich sogar meinen Hund mit an den Strand nehmen und ihn dort ohne Leine rennen, buddeln und ihn ins Wasser springen lassen. Er hatte eine riesige Freude, und ich auch. Vor allen Dingen, nachdem wir vorher auf dem Platz, sowohl von einem Holländer als auch am Tag vorher schon von einer Augsburgerin regelrecht zusammengeschissen worden sind, wegen meines Hundes. Hierzu möchte ich mich jetzt nicht näher auslassen, denn das waren Leute, die nichts besseres zu tun hatten, als auf Hundebesitzer zu warten, die sie grundlos zusammenfalten wollten, weil mein Hund angeblich gegen „ihren“ Baum gepinkelt hat. Äh? Auch hier gab es wieder Leute, die in ihrer Freizeit ihren Hausmeister raushängen lassen mußten. Aber solche Menschen gibt es wohl überall, egal welcher Herkunft. Es lohnt sich aber nicht mit diesen Unmenschen zu diskutieren oder sich drüber aufzuregen. Obwohl ich es im ersten Moment doch meistens tue.
Es gab aber auch schöne Momente, bzw. eine schöne Überraschung. Als ich eines Abends meine Hunderunde drehte, wurde ich von einer netten Frau angesprochen, nur ein paar Campingmobile weiter von nserem. Sie meinte, dass wir uns wohl kennen würden. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, dass sie, Sabine mit ihrem Mann Ralf, bis vor acht Jahren auch in Els Poblets gewohnt haben. Wir kannten uns tatsächlich. Sie hatten damals, wie auch heute, auch einen großen Hund, und wir sind damals schon zusammen spazieren gegangen. Auch vor acht Jahren wohnten sie ganz in unserer Nähe. Sie sind zwar nur ca. 15km von Els Poblets weggezogen, wir haben uns aber trotzdem nie wiedergesehen und das obwohl wir öfters im gleichen Einkaufszentrum sind und Sabine sowieso auch öfters in unserer Gegend geschäftlich zu tun hat. Und jetzt trifft man sich nach acht Jahren zufällig hier und kennt sich kaum noch. Solche Begegnungen sind doch viel schöner als diese Hundeunmenschen. Wir werden jedenfalls in Kontakt bleiben und uns auch mal zu Hause treffen. Die Hunde verstehen sich übrigens auch gut. Was hier viel ärgerlicher war, dass wir keinen schönen Platz hatten. Rings um uns nur parkende Autos, Wohnmobile und Wohnwagen. Die dazugehörenden Menschen nicht zu vergessen, die auch noch ihre „schönsten“ Handtücher, sowie andere Wäsche, persönliche, meistens in größeren Größen, (oh, wie schön) mitten in dein Blickfeld hängen. So eine „schöne“ Aussicht hatten wir bisher noch auf keinem Campingplatz. Zu erst hatten wir wenigstens noch einigermaßen nette Nachbarn, die dann von ziemlich sturen Holländern abgelöst wurden, die kaum ein Hallo oder Goden Dag rauskriegten. Die reisten aber schon wieder am zweiten Tag ab und meinten dann nur: „jetzt haben Sie wieder mehr Sonne“.
Danach blieb der direkte Nachbarplatz bis zum Wochenende zum Glück frei. Erst am Sonnabend Abend kamen die nächsten Holländer. Diesmal aber sehr nette mit einem Golden Retriever. Aber egal, die Fülle des Platzes und unsere direkte Umgebung blieb für unser eigenes Empfinden immer noch unerträglich. Wir brauchen kein Blech und erst recht keine Wäsche von anderen Leuten um uns. Wir lieben es grün und genug Abstand zwischen den Nachbarn. Letzteres war überhaupt nicht geboten, also entschlossen wir uns, am Montag abzureisen, und uns von zu Hause aus auf unsere nächste Reise nach Cap d‘Agde am Mittelmeer oder Soulac sur Mer am Atlantic vorzubereiten, die wir ca. nach zwei Wochen machen wollen. Auf Haralds OP brauchten wir jetzt ja keine Rücksicht mehr zu nehmen, die sollte ja frühestens in zwei bis drei Monaten erst stattfinden. Also hatten wir für unseren nächsten Campingurlaub in Frankreich erstmal Zeit. Am Montag nach dem Frühstück räumten wir ein. Auch ein nettes Gespräch mit den holländischen Nachbarn hatten wir noch, und Billy unser Hund durfte noch für ein paar Fotos posieren, welche die Holländerin für ihr europäisches Hundealbum haben wollte.
Nach der Abfahrt vom Campingplatz fuhren wir noch zu einer Wohnwagen-Waschanlage in Mazarron und waren um 14.15 h, nach 2,5 Std., wieder zu Hause.
Das Haus und auch das Grundstück waren leer, womit ich meine, dass zum ersten Mal nach ca. 20 Jahren, keine Katze auf uns wartete. Unsere letzte Katze, Julia, ist leider vor ca. 6 Wochen verstorben. Sonst hatte ich mich auf das Eintreffen zu Hause immer gefreut.
Jetzt kam mir keiner entgegen, keiner miaute mich an. Aber meine Blumen standen trotz der Hitze noch voll in Blüte. Das war auch schön.
Monika Wolff, Els Poblets, Mai 2022