Torre del Mar

So: Wir sind wieder auf Reisen. Corona ist zwar immer noch nicht vorbei, aaaber  die Grenzen sind alle offen. Jedenfalls in Spanien. Und wir stehen, schon lange übrigens, in den Startlöchern. Außerdem haben wir beide schon unsere zwei Impfungen und viele andere MitbürgerInnen auch. Auf geht’s also. Erstmal bleiben wir im Land und fahren nach Andalusien, denn unser bevorzugtes Land, Frankreich, ist leider noch nicht so weit. Naja, aber Spanien und gerade Andalusien ist auch sehr schön.

 

Wir fuhren also am 26. Mai 2021, morgens um 8:30h, voller Erwartungen ab. Wir wollten nicht nur mal wieder Urlaub machen, also Entspannung, Erholung, Tapetenwechsel, sondern auch mal einfach wieder spanisches Wetter erleben. Denn zu Hause hatten wir die letzten Wochen, sogar Monate, nur selten die Sonne gesehen. Der Himmel war vorwiegend grau in grau mit sehr viel Regen und eiskaltem Wind. Das hatte mit Spanien nichts zu tun. Deshalb hatten wir uns für Andalusien entschieden. Denn dieses Land ist schon fast Afrika, und man spricht hier von Wüstenklima. Na ja, nicht ganz, es ist mehr Meeresklima,  jedenfalls an der Küste, da wo wir hin wollten. Im Landesinnern kann es schon eher mal „wüst“ werden,  also tags extrem heiß und nachts sehr kalt. Trotzdem ist das Wetter auch an der Küste meistens sehr zuverlässig, sehr warm und sehr wenig Regen. Aber seitdem die Klimaerwärmung und -veränderung sich schon bis hier herumgesprochen hat, ist auch hier nichts mehr so wie es mal war. Am Abreisetag schien zu Hause ausnahmsweise mal die Sonne. Wie schön. Aber je weiter südlich wir kamen, desto grauer wurde es. Die Sonne ließ sich nur noch sehr selten blicken. Klimaerwärmung! Aber wir waren ja auch noch nicht am Ziel und zum Fahren war ein bedeckter Himmel auch angenehmer, als die ganze Strecke voll gegen die Sonne zu gucken. Zumal wir beide noch relativ frisch unsere Augenoperationen hinter uns hatten. Aber alles war soweit gut, und mit dem Wetter konnten wir auf der Fahrt noch leben. Die Strecke führte uns natürlich an Europas Gemüsegärten vorbei. Schrecklich! Soweit das Auge reichte, rechts und links von der Autobahn, bis zum Horizont, ab ca. Murcia bis hier zum Ziel, ca. um die 250km, nur Felder mit weißen Plastikdächern. Man hätte denken können, dass sich eine weiße Schneedecke über das Land gelegt hat. Landschaft gab es nicht mehr. Als wir in den früheren Jahren mal direkt durch die Felder gefahren waren, konnte man den Dreck und das Elend, der dort arbeitenden Erntehelfer, besser gesagt „Sklaven“, direkt erkennen. Vereinzelte Fußgänger, die von A nach B schlenderten, bei sehr großer Hitze, waren tiefschwarze Afrikaner. Wir hätten tagelang zwischen den Gewächshäusern und den Hütten durchfahren können. Aber wir sind bei nächster Gelegenheit wieder auf die Hauptstraße gefahren, denn wir hatten genug gesehen, außerdem wollten wir uns in dem Chaos nicht auch noch verfahren.

 

Wir kamen um kurz vor 15:30h an der Rezeption unseres Campingplatzes in Torre del Mar an. Der Himmel war immer noch ziemlich bedeckt, aber wenigstens ohne Regen, Wind/Sturm und die Temperaturen hielten sich auch in Grenzen, bei ca. 21 Grad. Die Rezeptionistin mußte für uns erstmal das Rad neu erfinden, denn es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sie in ihrem Computer alle Buchstaben richtig sortiert hatte. Es war uns unerklärlich, was sie da alles zu tippen hatte. Die noch geltenden Coronaregeln hat sie uns dann auch noch lang und breit erklärt. Es dauerte eine gefühlte Stunde, bis sie uns entlassen hatte und wir uns den Stellplatz frei aussuchen konnten. Es gab unterschiedliche Größen und es waren auch noch sehr viele Plätze frei. Aber bei diesem Wetter sah der ganze Campingplatz ziemlich trist aus. Nachdem wir uns für einen Stellplatz entschieden hatten, gingen wir wieder zur Rezeption und gaben dort die Nummer an. Und wieder dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis wir unseren Wohnwagen auf unseren Platz ziehen konnten. Da dieser Teil des Platzes nicht so großzügig geschnitten war, wie der Teil der uns nicht so gut gefiel, kamen wir mit unserem Gespann doch nicht um die letzte Kurve rum. Also hängten wir den WoWa schon ziemlich früh ab und fuhren bis zu unserem Platz mit dem Mover. War zwar etwas mühsam, hat aber gut geklappt. Jetzt nur noch ein paar Zentimeter nach rechts und wieder nach links und dann noch ein Stück nach vorne und schon hatte sich das Stützrad in dem weichen Kiesboden festgefahren. Na fein. Da stand er jetzt und ließ sich nicht mehr bewegen. Wir hatten keine Idee wie wir ihn wieder aus dieser Misere befreien sollten. Ich wieder zur Rezeption und fragte nach Hilfe. Dieses Mal hatte es keine 5 Minuten gedauert, bis Hilfe da war, und ca.10 Minuten bis der Wagen wieder manövrierfähig war. Na also, geht doch. So, ab jetzt ging alles sehr schnell.Teppich ausgerollt, Terrassenmöbel aufgestellt, frischgemacht, Hund versorgt. Danach mit Hund die erste Runde über den Platz gedreht. Inzwischen 19:30h. Danach von den kleinen Strapazen bei einem Aperitif entspannt. Danach ein kleines Abendessen, kalte Küche, im Wohnwagen, da es draußen schon zu kalt war. Klimaerwärmung! Aber wir waren gut angekommen und hatten die Nacht sehr gut geschlafen.

 

So, der nächste Morgen fing zwar wieder grau an, aber noch trocken, sodaß wir auf unserer Terrasse frühstücken konnten. Gegen Mittag sollte laut Wettervorhersage der große Regen einsetzen. Gleich nach dem ausgedehnten Frühstück fingen wir an, unser Vordach aufzubauen, damit wir wenigstens nicht alles einräumen mußten und auch die Schirme draußen lassen konnten, sowie unseren Billy im überdachten Bereich trocken rubbeln konnten. Wir hatten gerade den letzten Häring eingeschlagen, etwa 12:30h, als die ersten Tropfen fielen. Aber das Vordach stand perfekt, und Billy kam auch gerade noch zu seinem Mittagsspaziergang im Trockenen. Aber danach ging es richtig los. Es schüttete ohne Ende. Erst gegen 19.30h wurde es etwas weniger, sodaß ich eine kleine Hunderunde drehen konnte, worüber Billy sich natürlich sehr freute. Wir waren kaum wieder am WoWa, da goss es in Strömen weiter. Wir waren ja in Andalusien, Südspanien. Nur noch drei Tage bis Juni. Klimawandel! Dieser Dauer- und Starkregen ging bis in die frühen Morgenstunden. Nächsten Morgen ging um 7h die Sonne auf und schien den ganzen Tag als wär nichts gewesen. SO SOLLTE URLAUBSWETTER SEIN, erst recht in Spanien. Das Strandrestaurant hatte wieder geöffnet und die ersten Badegäste belagerten den Strand. So und nicht anders könnte es bleiben. Wir fuhren über Mittag nach Torre del Mar. Es ist eine schöne Stadt mit einer verzweigten Fußgängerzone, die sehr viele Geschäfte, Boutiquen und noch mehr Restaurants und Cafés hat. Außerdem hat sie mittendrin eine langgezogene, breite Grünanlage und Brunnenanlagen an verschiedenen Kreuzungen. An die Fußgängerzone grenzt fast unmittelbar, es läuft nur eine Straße dazwischen, die unheimlich breite und lange Promenade, die wiederum direkt am breiten Strand verläuft. Auch hier wieder viele gepflegte Grünanlagen mit schönen Blumen und hohen südländischen Laubbäumen. Alles äußerst gepflegt. Ebenso findet man hier nochmal viele Restaurants sowie Chiringuitos. Insgesamt ein gelungenes Stadt- und Strandbild, was ineinander übergeht. Jedenfalls im Strand- und im Geschäftsbereich. Das Bild, welches auf unserem Campingplatz fehlt. Hier gab es keine angelegten Grünzonen mit blühenden Blumen mehr. Nun gut. Zu Mittag aßen wir in einem Restaurant im Fußgängerbereich. Da wir für spanische Verhältnisse früh dran waren, war das Restaurant noch fast leer und machte einen sehr guten Eindruck. Als wir am Tisch saßen, bekamen wir nach unseren Getränken zusammen EINE Speisekarte, die auf einem DIN A 4 Blatt ausgedruckt war. Aber die Zwei am Nachbartisch bekamen auch nur ein „Blatt“. Papier ist teuer. Na ja. Der Kellner kam schon nach kurzer Zeit, als wir dieses „Blatt“ noch nicht fertig studiert hatten. Er zog also ohne Bestellung wieder ab, in unserer Hoffnung, er käme in ein paar Minuten wieder. Da haben wir uns aber schwer getäuscht. Wir warteten, warteten und warteten. Er lief x-mal an uns vorbei ohne uns zu bemerken obwohl wir uns bemerkbar gemacht haben, außerdem meistens mit leeren Händen. Viele andere Kellner auch, die aber alle einen sehr beschäftigten Eindruck machten. Sie rückten Tische und Stühle, servierten Getränke, aber wir wurden übersehen. Nebenbei - das Restaurant wurde immer voller und der Lärm von den spanischen Gästen immer lauter. Wir waren in Spanien. Aber das kannten wir schon. Und davon, dass wir auch hier immer noch in der Coronazeit waren, hat man so gut wie nichts mehr gemerkt. Die Gäste stapelten sich fast. Auch die Gäste, die auf der Straße mittlerweile auf freie Tische warteten, standen dicht bei dicht. Überall achtete man auf Maskenpflicht und Abstand. Aber von Abstand hatte HIER wohl noch keiner was gehört. Unser Fischessen, was wir dann irgendwann doch bestellen konnten und bekamen, war aber gut. Also das Essen war kein Reinfall, aber die Restaurantwahl wird nächstes Mal etwas sorgfältiger ausfallen. Wir werden unsere Augen mehr auf die kleineren Restaurants richten. Abfütterungsanstalten sind in Zukunft tabu.

 

Am nächsten Tag hielt sich die Sonne schon wieder hinter einem dünnen Grauschleier versteckt. Naja, man kann nicht alles haben. Es war jedenfalls einigermaßen warm und trocken. Aber wir hatten Sonntag. Wir entschieden uns, diesen Tag „zu Hause“ am WoWa zu verbringen. Die meisten Geschäfte sind Sonntags geschlossen, dafür die Restaurants überfüllt. Für spanische Familien ist das der Tag, an dem Paella gegessen wird. Und zwar JEDEN Sonntag. So wie früher in Deutschland der gute Sonntagsbraten mit Soße auf den Tisch kam. Allerdings sitzen hier in Spanien meistens gefühlte 20 Personen um den Sonntagstisch. Entsprechend ist auch der Lärm am und der Dreck unterm Tisch. Die meisten Abfälle landen eben unten, nach dem Gesetz der Schwerkraft. So wie wir es schon sehr oft in Bars oder in einfacheren Restaurants gesehen haben. Aber ein Tag auf dem Campingplatz kann ja auch mal ganz erholsam sein. Trotzdem machte ich neben den üblichen Hundepaseos nach unserem Mittagessen einen langen Strandspaziergang. Es gab übrigens einen schmackhaften gemischten Salat. Der Spaziergang ging nicht nur in Richtung Torre del Mar, ich kam auch tatsächlich dort an. Bereits nach ca. geschlagenen 30 Minuten. Ich hatte es mir weiter vorgestellt. Auf dem Weg dahin kam ich an dem, vom Campingplatz angegebenen, Hundestrand vorbei. Und wie es hier in Spanien meistens üblich ist, kriegen die Hundebesitzer und ihre Vierbeiner das dreckigste und hinterste Eck. Aber auch das vorherige Stück, zwischen Campingplatz und Hundestrand war schon nicht sehr gepflegt. Schön wurde es erst wieder am Stadtstrand. Der war äußerst gepflegt und schön angelegt, mit sehr vielen super Chiringuitos. Zu gehen war die Strecke allerdings etwas beschwerlich, durch Kies und Sand. Die fehlende Sonne machte es zudem noch recht ungemütlich. Kurz vor Torre del Mar kamen schon die ersten StrandMASSENrestaurants. Da ich vorher ja schon erwähnte, dass wir Sonntag hatten, fühlte ich mich in meinem Strandpareo etwas underdressed. Wenn die Spanier Sonntags essen gehen, machen sie sich fein, auch wenn sie „nur“ in ein Strandrestaurant gehen. Also kehrte ich wieder um, denn jetzt fing auch die Stadtpromenade an.

 

Der Montag fing schon wieder grau an. Aber wir hätten ja auch nach Südafrika fahren können. Nordafrika hätte nichts genützt, denn da waren wir ja schon fast. Vormittags verweilten wir auf dem Campingplatz. Nachmittags machte ich wieder einen langen Strandspaziergang. Dieses Mal in die andere Richtung. Die war noch weniger interessant, denn hier gab es außer Meer und Strand nichts zu sehen. Menschen waren auch keine mehr da, erstens weil kein Strandwetter war und zweitens das Wochenende auch schon hinter uns lag. Für abends reservierten wir einen Tisch in einem Restaurant, welches uns von Campernachbarn empfohlen worden war. Skeptisch, wie wir bei Restaurantempfehlungen nun mal sind, schauten wir uns das Restaurant vorher im Internet an. Von den Beurteilungen, der Beschreibungen und auch die Bilder der Speisen hat es uns sehr zugesagt. Deshalb haben wir auch nicht lange mit unserem Besuch gewartet. Wir waren voll auf begeistert und es gab wirklich nichts zu bemängeln. Essen und Getränke waren sehr gut, Service und Ambiente ebenso. Die Speisen ragten NICHT über den Tellerrand. Es war Klasse, nicht Masse. Außerdem war es ein kleines, feines und überschaubares Restaurant, also keine Massenabfertigung mit kopflosen Kellnern, wie wir es am Samstag im Restaurant Fernando erlebt hatten. Auch die Karte war klein, aber so, dass für jeden etwas dabei war. Sogar für mich. Es heißt „Padre Pio“ und ist in Torre del Mar, gegenüber der Strandpromenade. Auch wir werden es weiterempfehlen.

 

Dienstag, der 01. Juni 2021 kommt morgen, und der Rest des Urlaubs geht auch peu á peu weiter. Also dranbleiben und neugierig sein.

 

So, heute ist also Morgen, der 01. Juni 2021. Sonnenschein, welch eine Überraschung. Nur ein paar weiße Wolken, dafür zur Abwechslung mal ziemlich starker und kalter Wind. Nach dem Frühstück rüstete ich mich mit meinem Fahrrad. Ich fuhr die Hauptstraße nach Torre del Mar. War nicht die schönste Strecke aber dafür sehr gut befahren. Einen Fahrradweg gab es nicht. War aber auch nur ein kurzes Stück bis ich rechts abbiegen konnte und auf die wunderschöne, breite Promenade kam. Das habe ich dann auch gemacht. Es schien als würde die Promenade nie aufhören. Der Innenstadtbereich von Torre del Mar ging in andere Stadtteile über, aber die Promenade führte immer weiter. Vorbei an schönen Wohngebieten mit größeren Apartmenthäusern, aber auch an normalen Einfamilienhäusern mit teils größeren und üppig angelegten Grundstücken. Auf der anderen Seite war gepflegter Strand. Ich durchfuhr weitere kleine Ortschaften. Da ich ja auf der Promenade blieb, konnte ich die Ortsschilder nicht sehen. Irgendwann, nach ca. 1 Stunde, entschied ich, umzukehren. An meinem Wendeplatz war zufällig ein Terrassenrestaurant mit Cafébar. Dort kehrte ich für eine kurze Pause ein und beobachtete das bißchen Treiben auf der Promenade. Neben der Promenade war ein kleiner Fischerhafen auf der einen Seite, und auf der anderen Seite fing der kleine Yachthafen an. Nichts großartiges, eher kleinere Schiffchen. Segel und Motor. Von den Fischerbooten waren wohl die meisten schon seit den frühen Morgenstunden wieder an ihren Liegeplätzen, denn die Kühlvitrine in meinem Restaurant war mit leckeren Fischen gut bestückt. Nach meinem Café schwang ich mich gutgelaunt und entspannt wieder auf meinen elektrischen Drahtesel. Ich fuhr die gleiche Strecke zurück, dieses Mal aber noch etwas flotter. Insgesamt war ich knappe 2 Stunden unterwegs. Das Wetter hatte sich inzwischen ganz brauchbar entwickelt, deswegen war für mich, nach der kleinen Fahrradtour, mal Strand angesagt. Der Wind war aber trotzdem noch ziemlich stark und graue Wolken zogen auch schon wieder auf. Also war das nur ein kurzer Strandbesuch.

 

Heute, am Mittwoch, waren wir genau 1 Woche hier. Dieser Tag fing sonnig an, ging sonnig weiter und hörte sogar sonnig auf. So hätte es die ganze Woche sein dürfen. Wir machten heute mal einen Ausflug ins Hinterland. In eins der weißen andalusischen Dörfer, in den Bergen. Es hieß: Frigiliana. Eine schöne Strecke dorthin, und ein schönes weißes Dorf. Es war noch nicht ganz Mittagszeit und die Touristen hatten den Saisonanfang auch verpaßt. Oder lag es immer noch an Corona? Jedenfalls waren die meisten Restaurants und Geschäfte noch geschlossen. Insgesamt war das Dorf ziemlich leer. Die meisten Leute waren Dorfbewohner. Alles schön weiß. Treppauf, treppab, durch enge Gassen mit vielen Blumen und teils schönen Ausblicken. Aber auf Dauer etwas langweilig. Als wir genug gesehen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. In Torrox Playa hielten wir nochmal an und aßen dort an der Strandpromenade ein kleines Mittagessen. Danach machten wir einen langen Spaziergang. Wieder am Wohnwagen, ging ich noch 2 Stunden zum Strand. Der Campingplatz selber hatte eigentlich nichts zu bieten. Nichtmal für die Augen. Denn er war ziemlich langweilig angelegt, ohne jegliche Blumen oder blühende Büsche. Der Bodenbelag war ziemlich dunkler, grobkörniger Kies. Mit dem Hund durfte man ausschließlich über den, außerhalb des Geländes liegenden, Parkplatz gehen, der noch langweiliger war. Obwohl nur wenige Camper auf dem Platz waren, die sich über Hunde, an der kurzen Leine, hätten aufregen können. Trotzdem gab es solche Aufreger. Aber man mußte ja auch erstmal zu diesem „großen“ Parkplatz hinkommen. Wahrscheinlich hätten diese bescheuerten Leute, die wohl nur Langeweile hatten, am liebsten gesehen, dass man den Hund zum Parkplatz trägt. Ansonsten war noch ein, auch langweiliger, Pool da, ohne Liegen und Sonnenschirme, sowie ich das von anderen Campingplatzpools kenne. Der sogenannte „Supermercado“ auf dem Platz hatte die Größe eines normalen Wohnzimmers, und an Licht mußten sie auch sparen. Morgens gab es nur eine Sorte abgepacktes Weißbrot. Eine Art spanisches Baguette. Daneben war eine Cafeteria, die mit ihren Plastikstühlen genauso gemütlich war und auch nichts besonderes zu bieten hatte. Das Strandrestaurant, was direkt an unseren Campingplatz grenzte, war für uns als Hundebesitzer nicht zugänglich, obwohl es auch eine offene Terrasse gab. Dieses Restaurant sah aber auch alles andere als einladend aus. Normalerweise sind Hunde auf allen Terrassen erlaubt. Aber hier auf dem Campingplatz waren die Hundebesitzer wohl nur Menschen 2. Klasse, obwohl man für den Hund natürlich auch zahlen durfte. Den anderen Hundebesitzern, die hier auf dem Platz waren, schien das wohl nichts auszumachen. Aber wir konnten auch beobachten, dass einige ihre Hunde alleine zu Hause ließen. Das wollten wir aber nicht. Und in der Stadt gab es nirgendwo Probleme mit Hunden.Wir haben öfters auf sehr schönen Terrassen gesessen, auf denen die Kellner alle sehr freundlich waren. Aber trotzdem, alles in allem überwog leider das Negative, so dass wir uns für die Rückreise entschieden. Für Donnerstag und Freitag war außerdem schon wieder Regen angesagt. Regen konnten wir zu Hause auch haben, denn da war das Wetter auch nichts besser. Aber dafür waren wir immer noch in Spanien, kurz vor Afrika, wie ich vorher bereits erwähnte. Unsere Henkersmahlzeit am Mittwochabend nahmen wir in dem freundlichen und guten Restaurant Padre Pio, was wir ja schon kannten. Nächsten Morgen bauten wir gleich nach unserem Frühstück das Vordach wieder ab. Während des Abbaus setzte schon wieder leichter Regen ein. Aber wir waren zum Glück schon nach 30 Minuten mit allem fertig, so dass alles nicht zu naß geworden ist. Danach hörte es natürlich wieder auf zu regnen. Den Teppich ließen wir noch liegen, denn wir wollten erst Freitag in aller Ruhe nach dem Frühstück abfahren. Den Donnerstag verbrachten wir, außer bei einem Strandspaziergang und einer kleinen Fahrradtour, zu Hause. Gegessen wurde auch am Wohnwagen. Zum Glück kam kein Regen mehr.

 

Letzter Tag: Billy über den Parkplatz geführt, gefrühstückt, Teppich trocken eingepackt, Tisch und Stühle in die Seitenklappen des Wohnwagens. Das war‘s! Jetzt nur noch den Wowa wieder mit dem Mover vom Stellplatz manövriert, ans Auto angehängt, beim Rausfahren den letzten Müll weggebracht und schon waren wir auf „Fernfahrt“, 10:30 h. Das Wetter war natürlich meistens wieder grau in grau.

 

Die Rückfahrt führte uns wieder an den eingepackten Gemüseplantagen vorbei, die ich jetzt zur Demonstration fleißig fotografiert habe. Nach etwa 3 Stunden mußten wir tanken. Es war nicht so einfach, eine Tankstelle zu finden, da diese Gegend etwas „unterentwickelt“ ist. Die, die wir fanden, bot, wie immer hier im Süden, nur Beton, ohne Grünstreifen für den Hund. Die Toilette konnte man vor bestialischem Gestank auch nicht benutzen. Wir tankten nur und fuhren weiter bis zum nächsten „Rastplatz“. Hier gab es aber auch nur Beton, Beton, Beton...... Aber zum Glück mit einem „Grünstreifen“. Als ich Billy da aber entlang führte, stellte ich fest, dass der sowas von zugemüllt war, dass ich es mit Worten nicht mehr ausdrücken kann. Ich möchte hierbei auch gar nicht auf Einzelheiten eingehen. Die Toilette probierte ich erst gar nicht aus. Wofür hatten wir denn unseren Wohnwagen. Wir träumten wieder von Frankreich. So etwas ist uns in Frankreich noch nie passiert. Die französischen Autobahnraststätten kann man alle anfahren, ohne dass es Reinfälle gibt. Neben den Tankstellen sind richtige Parkanlagen zum Spazierengehen, mit oder ohne Hund. Da hat jeder seinen Spaß. In den Grünanlagen sind gepflegte Picknickplätze mit Bänken und Tischen UND mit genügend Müllkübeln, die auch benutzt werden. Da liegt nichts daneben oder in den Anlagen. Diese Anlagen werden regelmäßig gepflegt. Außerdem bietet das Restaurant oder die Fertigtheken auf den Rastplätzen alles was das Herz begehrt. Manche Plätze bieten sogar für Wohnmobile Ver- und Entsorgung. In Frankreich macht es wirklich Spaß zu reisen und zu rasten.

 

Tja: Der Franzose pflanzt an, der Spanier betoniert.
und
In Spanien: Wo KEIN Grünstreifen, da Beton.
oder
Wo ein Grünstreifen, DA auch Dreck.

 

Jetzt stand es endgültig fest, was wir bei unserer Henkersmahlzeit vorab schon besprochen hatten: JA, wir fahren in 3 - 4 Wochen nach FRANKREICH. Aber erstmal mußten wir jetzt unsere Fahrt fortsetzen und gut zu Hause ankommen. Und dieses passierte um 17:15 h, sogar bei Sonnenschein. Jetzt waren wir also wieder zu Hause und freuten uns schon auf unsere nächste Reise, nach FRANKREICH. Frankreich wir kommen!

Monika Wolff, im Urlaub, in Torre del Mar, Ende Mai 2021