Eigentlich müßte ich mich fragen, warum ich von einem Urlaubsgebiet ins andere fliege, wenn ich doch alles vor der eigenen Haustür habe. Nicht nur wunderschöne, endlose, weiße Strände, sondern auch alles andere, was zu einem erholsamen Urlaub dazu gehört. Aber diese Urlaubsregion ist für Touristen, während sie für mich mein zu Hause ist, und Tapetenwechsel hat noch nie geschadet. Außerdem bin ich einer Einladung von Hamadi gefolgt, der eine „Villa“ in El Gouna am Roten Meer in Ägypten hat. Hamadi ist ein langjähriger Freund, den wir bereits vor fast 40 Jahren in München kennengelernt haben. Die Einladung hat mich einfach neugierig gemacht, sowohl zu sehen, wie er lebt, und auch was man sich in Ägypten unter einer „Villa“ vorstellt, oder Hamadi, als auch ihn, mal wieder zu treffen. Ein weiterer Punkt meiner Neugier war, das Rote Meer kennenzulernen. Med Sea, Dead Sea kannte ich ja schon, es fehlte also nur noch the Red Sea. Jetzt kann ich hinter allen drei, Med Sea, Dead Sea, Red Sea, einen Haken machen, und weiß, dass alle, in jeder Beziehung, sehr unterschiedlich sind und alle drei Meere ihre eigenen Reize haben.
So, nachdem ich mich nun entschieden hatte, Hamadi zu besuchen und ihm auch schon zugesagt hatte, mußte der passende Zeitpunkt und Flug gesucht werden. Den Zeitpunkt hat letztendlich dann doch Hamadi vorgegeben und damit waren die Flüge ziemlich eingeschränkt. Er meinte, dass die Woche vom 08. Juli 2019 bis zum 15. Juli für ihn am besten passen würde. Also ging die Suche los, was sich schwieriger als gedacht erwies. Es gab nämlich keine Direktflüge. Alle nur mit umsteigen und langen Wartezeiten, sehr lange. Also entschied ich mich, weder über Barcelona, Madrid, New York oder Wladiwostok zu fliegen, sondern wählte München. Dazu hatte ich wenigstens noch einen Bezug, und ich kannte mich dort aus. Da der 08. Juli ein Sonntag war, wollte ich mir einen schönen Tag im Englischen Garten machen, oder Spaziergänge an der Isar im Stadtbereich. Leider hatte mir das Wetter für diese Unternehmungen einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Als ich morgens um 9:00 Uhr in München mit Ryan Air gelandet war, wurde ich mit Regen empfangen. Alles andere als ein freundlicher Empfang. Und das, nachdem mich Harald morgens um 4:00 Uhr bei 36 Grad zum Flughafen nach Alicante gefahren hatte. Bei immer noch heißem Wind, der am Vorabend eingesetzt hatte, sodaß man kaum atmen konnte. Aber gut, es war ja nur ein Tag in München, und in Ägypten erwarteten mich ja auch wieder um die 35 Grad oder mehr. Wie gesagt, es war erst 9:00 Uhr, und da mein MVV-Ticket vom Flughafen in die Innenstadt, welches ich bereits ebenfalls von zu Hause gebucht hatte, erst ab 10:30 Uhr galt, verweilte ich noch solange am Flughafen. Erstmal frühstückte ich und guckte mir danach in aller Ruhe die Geschäfte an. Zum Glück hat München keinen kleinen Flughafen, sodaß ich die Wartezeit gut rumkriegte. Außerdem war ja alles überdacht und ich bekam von dem Regen draußen nichts mit. Danach fuhr ich also mit der S-Bahn und einem guten Gefühl, dass, wenn jetzt Kontrolle käme, ich eine gültige Fahrkarte hatte, zum Hauptbahnhof. Als ich dort meine Nase raussteckte, stellte ich zum Glück fest, daß es aufgehört hatte zu regnen. Ich konnte also trockenen Fußes in die nahegelegene Schillerstraße zu meinem Hotel wandern. Es war ein kleines, neues Designerhotel. Das Hotel Maison Schiller. Was allerdings nicht so leicht zu finden war, weil der Eingang sehr unscheinbar war, und nichts auf ein Hotel hindeutete. War wohl noch zu neu. Das Zimmer war klein aber fein. Aber für eine Person und für eine Nacht hat es vollkommen gereicht. Ich war zufrieden mit dieser Wahl. Am nächsten Vormittag fuhr ich ausgeschlafen mit meinem 24-Std.-Ticket wieder zurück zum Flughafen, um von hier aus jetzt endlich nach Ägypten zu starten.
Das Wetter war wieder gut, die Sonne schien und einem pünktlichen Start stand nichts mehr im Wege. Es konnte also los gehen. Ich hatte einen super Fensterplatz im vorderen Drittel der Condor Maschine. Neben mir saßen, na was wohl, Russen. Na, das geht ja gut los, dachte ich. Dieses Ehepaar erwies sich aber als ruhig und unauffällig. Welch ein Glück. Ich hatte mit Russen nämlich auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht, wie man bereits in meiner Israelreise lesen kann. Ansonsten war das Publikum an Bord ganz gemischt. Vorwiegend deutsche, ein paar Russen und ich als „Halbspanierin“ 🤣. Viele Familien mit Kindern und sogar Babies waren dabei, aber auch junge Paare ohne Kinder. Unser Zielflughafen war übrigens Hurghada/Rotes Meer. Wie ich durch verschiedene Gespräche erfuhr, war das auch das Endziel der meisten Fluggäste, die hier ihr Ferienhotel oder Apartment gebucht hatten. Ich hatte noch etwa 45 Minuten mit dem Auto vom Flughafen bis nach El Gouna in Richtung Norden. Der Flug war übrigens traumhaft schön und ruhig. Wir flogen über Jugoslawien, Albanien und Griechenland mit all seinen Inseln im Mittelmeer. Alles war sehr schön und deutlich zu erkennen, da auch das Wetter perfekt war. Ans Festland von Ägypten kamen wir bei Marsa Matruh, um 16:15 Uhr. Das ist eine ägyptische Hafenstadt mit rund 425.000 Einwohnern. Sie liegt südöstlich von Kreta an der ägyptischen Mittelmeerküste und noch ein ganzes Stück westlich von Alexandria. Von da aus flogen wir erst südöstlich, danach südlich, fast durchs ganze Niltal. Um 16:33 Uhr überquerten wir den Wadi Al-Hitan und Al-Faijum. Diese ist eine Großstadt mit ca. 475.000 Einwohnern und liegt zwischen Kairo und Assiut im Niltal. Hätte ich während des Fluges nicht so viele und so brillante Fotos aus dem Flugzeug gemacht, die mit den Ortsnamen in meiner Fotogalerie bezeichnet wurden, hätte ich von diesen Städten nie etwas erfahren und gehört. Ja, Reisen bildet. Dann noch eine letzte, für mich auch bisher unbekannte Stadt, die wir überflogen: Biba! Auch im Niltal und auch wieder eine Großstadt mit etwa 385.000 Einwohnern, wow! Das war um 16:38 Uhr. Übrigens all diese eben erwähnten Städte haben zwei oder drei verschiedene Schreibweisen. Das hat sicher mit der Übersetzung der unterschiedlichen arabischen und europäischen Schriftzeichen und Sprache zu tun. Danach wieder weiter östlich durch die Wüste, sehr interessant und abwechslungsreich und schon im Landeanflug. Ab 17:06 sah ich zum ersten Mal das Rote Meer von oben, bei Hurghada. Um 17:12 Uhr landeten wir, ca. 20 Minuten nach Plan.
Nachdem die Passagiere das Flugzeug verlassen durften, mußten wir erst alle zur Paßkontrolle und unser Einreisevisum abholen. Dafür gab es mehrere Schalter, vor denen aber überall elend lange Schlangen standen. Man konnte in US$ oder in € bezahlen. Es kostete in jeder Währung 25,—. Danach war ich um 25,—€ leichter und ich durfte zum Gepäckband gehen. Dort dauerte es nochmal ziemlich lange, bis mein Koffer kam. Als ich ihn endlich hatte, war es bereits 18:25 Uhr und ich ging zum Ausgang, wo ich auch gleich Hamadi traf. Nach kurzer Begrüßung die üblichen Fragen: Guten Flug gehabt? Schön, daß wir uns nach so langer Zeit mal wieder sehen! Wartest du schon lange? Und vielleicht noch andere Begrüßungsfloskeln, an die ich mich jetzt aber nicht mehr so erinnere. Er nahm mir meinen Koffer ab und wir marschierten zu seinem Auto, das ordnungswidrig geparkt war. Hamadi! Das machte aber nichts, denn er fuhr auch in entgegengesetzter Fahrtrichtung raus. Machte auch nichts, denn er war ja Hamadi, der immer, naja meistens, im Recht ist. Er fuhr übrigens einen Jaguar, auch der paßte zu ihm. In München fuhr er einen Porsche. Aber ich kannte ihn ja schon sehr lange und wußte, worauf ich mich einlassen würde. So, ab jetzt ging es ca. 45 Minuten durch die Wüste. Es war sehr heiß. Er fuhr mit offenen Fenstern und ohne Klimaanlage. Ich fragte ihn, ob er die Fenster schließen und die Klimaanlage anmachen kann. Wollte er aber nicht, denn dann würde er sich erkälten. Nun gut, da mußte ich dann wohl durch. Sein Fahrstil war übrigens so, daß ich mich freute, als wir endlich heil bei ihm zu Hause angekommen waren. Denn für die Straßenverhältnisse, reine unbefestigte Wüstenstraße, ohne Spuren, fuhr er extrem schnell. Die Piste hatte zwar vier Fahrbahnen mit einem breiten Mittelstreifen aber ohne Seitenbegrenzung und ohne Mittellinien. Er überholte von rechts und links mit dem gleichen Tempo, und konzentriert wirkte er auf mich auch nicht. Aber die anderen fuhren genauso. Zum Glück war nicht viel Verkehr, wo sollte der auch herkommen, denn wir fuhren ja durch die Wüste.
El Gouna war endlich sichtbar. Wir verließen die „Rennstrecke“ und fuhren durch die Ortseinfahrt, natürlich mit Stop an einem Sicherheitsposten. Danach fuhren wir durch einen Kreisverkehr. Groß, schön angelegt, mit viel Grün und Palmen. Richtung „Down Town“. Was wir dann aber rechts liegen ließen und in Hamadis Straße einbogen. Am Anfang der Straße, die auch eine festgefahrene Sandstraße war, stand wieder ein Security. Er kannte Hamadi zwar, guckte aber trotzdem ins Auto rein. Ab hier befand sich nämlich ein Teil der Villen, und hinter den Villen eine der Lagunen. Die konnte man aber nicht sehen, weil zwischen den Häusern überall Bäume standen. Sie waren noch relativ jung und wuchsen direkt aus dem Sandboden, wo überall die Bewässerungsschläuche lagen. Die Blätter waren durch den Staub mehr grau als grün, trotzdem war diese kleine Waldanlage schön anzusehen. Die „Straße“ war einspurig, die Gegenfahrbahn lag links neben dem breiten, ebenfalls „grün“ angelegten Mittelstreifen. Vor den Häusern war überall viel Platz für mehrere große Autos oder große Motorboote. Ebenfalls nichts befestigt, nur wieder fester Sand. Alles war frei zugänglich, ohne Zäune oder sonstige Einfriedung des Grundstücks. Wozu auch, denn es war ja genug Sicherheitspersonal da, das auch patroullierte. Man hätte auch am Haus vorbei oder durch den Grünstreifen ans Wasser gehen können.
Hamadis Villa
So war auch Hamadis Villa. Sie war übrigens sehr groß, wie alle anderen Villen auch, und war in einem schönen Baustil gebaut. Alle etwas unterschiedlich aber alle mit mindestens einem runden Kuppeldach. Mir gefiel es. Der Außenputz war in unterschiedlichen Farben angestrichen. Hamadis war in einem leichten rosa Ton gehalten. Als wir auf seinen Vorplatz fuhren, ging sofort die Haustür auf, und raus sprang Hammed (Mohammed), der angestellte Helfer von Hamadi. Er ging sofort an den Kofferraum und trug meinen Koffer ins Haus. Wie das mit Hauspersonal wohl üblich ist - es wird nicht vorgestellt und nichtmal begrüßt. Ich sagte nur hallo im Vorbeigehen. Er war wohl zu schüchtern und traute sich in Gegenwart seines Chefs, kaum zu antworten. Als ich dann ins Haus eintrat, kam mir als erstes eine unheimliche Hitzewelle entgegen, gefühlte 40 Grad oder sogar mehr. Auch hier wieder, gab es mehrere Klimaanlagen, aber nicht in Betrieb. Hinter seiner Eingangstür war ein offener Empfangsbereich, der in den Salon überging. Man konnte bis zur Terrasse durchgucken und dahinter sah man das Wasser. Über dem Salon das große Kuppeldach, mit verschiedenen bunten Kirchenfenstern. Ich war überwältigt. Sah sehr beeindruckend aus. Die Möbel bombastisch und sehr viele, paßte aber alles gut zusammen. Doch für meinen Geschmack zu voll gestellt. Paßte aber auch; zu Hamadi! Über der einen Couchseite hing ein überdimensional großes, christliches Kreuz. Außerdem mehrere große Papyrusbilder mit den typisch ägyptischen Motiven. Man konnte deutlich erkennen, daß er stolz war, ein Ägypter zu sein und ebenfalls Christ. Neben dem, wieder großen, Essplatz war seine, natürlich auch große, volleingerichtete, moderne Küche, mit allem drum und dran. Dann die Terrassen. Man konnte vom Essplatz, Küche und vom Salon aus rausgehen. Vorm Essplatz und vor der Küche waren weitere, riesige Sitzplätze, die ein Schattendach hatten. Der Rest der riesigen Terrassenflächen, die man auch vom Salon aus betreten konnte, war mit einem Whirlpool ausgestattet und ebenfalls mit sehr vielen Sitz- und Liegegelegenheiten bestückt. Von dieser Terrasse ging es dann runter zu seinem Strand mit Liegesteg, der natürlich auch mit Liegestühlen und Sonnenschirm ausgestattet war. Der Ausblick von den Terrassen auf die Lagune mit dem glasklaren, blauem Wasser und dem gegenüberliegenden, mit wunderschönen Villen bebautem Ufer, war traumhaft schön. Kaum zu glauben, daß er hier ganz alleine wohnte. Aber er hat eine sehr große Familie, die weltweit verstreut lebt. Zwischen Australien und Amerika sind überall Angehörige der Familie zu finden. Alles Anwälte und Ärzte. Nur, ob die ihn wirklich oft und alle besuchen kommen? Oder ob er einen so großen Freundes- und Bekanntenkreis hat? Aber er präsentiert gerne, auch für einzelne Gäste. Und das konnte er mit dieser Villa wirklich, und der Name Villa bestand auch zu recht. Im oberen Bereich gab es ja auch noch mehrere Schlafzimmer mit Ensuite-Bädern, teilweise sogar mit großen Balkonen. Mein großes Gästezimmer mit Ensuite-Bad hatte sogar, ja man glaubt es kaum, eine Klimaanlage. Wäre nur zu schön gewesen, wenn Hamadi sie vor meiner Ankunft eingeschaltet hätte. Wir benutzen zu Hause unsere Klimaanlage übrigens auch nicht, aber das liegt daran, daß wir erst gar keine haben. Dafür haben wir aber Doppelverglasung bei den Fenstern und davor Jalousien, die ich runterlasse, sobald die Sonne steigt. Nachts sind im Sommer die Fenster offen. Aber Hamadi hat weder das eine noch das andere, obwohl diese Lösungen keinen Strom kosten würden. Denn ich glaube, das ist sein Hauptproblem, dass er ein ägyptischer Schwabe/Schotte ist. Aber frisch gewartet waren die Klimaanlagen, das versicherte er mir. Doch wozu, wenn er sie sowieso nicht benutzte. Soviel war aber sicher: Ich habe meine in dieser Woche oft genug angeschaltet, ob es ihm paßte oder nicht. So, das war jetzt erstmal die Ankunft mit der Hausbesichtigung und den Außenanlagen.
Mittlerweile war es ca. 20:30 Uhr und wir hatten beide einen Mordshunger. Er hatte etwas vorbereitet. Es war Gemüseeintopf mit Rindfleischeinlage. Es schmeckte zwar sehr gut, aber bei diesen
Temperaturen hätte es was Kaltes auch getan. Nach dem Essen saßen wir noch bis ca. 1:00 Uhr draußen, bei Wasser und Bier. Es war immer noch sehr heiß, und ich hatte Appetit auf einen Gin Tonic.
Während des Abends, zwischen all seinen Telefonaten, eröffnete er mir, daß er morgen früh, nach dem Frühstück, als erstes nach Hurghada fahren mußte. Es bahnte sich nämlich gerade in dieser Woche
ein gewaltiger Streß für ihn an, denn er hatte einen riesigen Rechtsstreit wegen einer Immobiliensache in Kairo. Ausgerechnet in dieser Woche spitzte sich die Sache so zu, daß er verschiedene
Unterlagen zusammenbringen mußte, die alle an unterschiedlichen Stellen lagen. Unter anderem, wahrscheinlich, bei einem Anwaltsbüro in Hurghada. Dort musste er sich dann selber drum kümmern,
diese dort wieder zu finden, um sie dann irgendwie zu seinem Anwalt in Kairo zu befördern. Seine Schwester, die irgendwo in den USA lebt, ist übrigens auch Anwältin. Von der holte er sich Tag und
Nacht Informationen, egal wie spät es war. Er telefonierte in dieser Woche manchmal bis 2:00 Uhr nachts, nicht nur mit Amerika auch mit ganz Ägypten und wohl auch noch mit dem Rest der Welt. Ein
Gespräch war kaum beendet, schon wählte er die nächste Nummer, oder er wurde angerufen. Und das alles in arabisch. Bislang hatte ich für arabisch immer noch was empfunden, jetzt ....... puh!
Rücksicht auf mich hat er dabei nicht genommen. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, so gegen 12:00 Uhr, fuhr er dann nach Hurghada. Es war aber eine Schneiderfahrt. Er konnte dort nichts
erreichen und war deswegen ziemlich sauer. Nachdem ich mich dort noch nirgendwo auskannte, verbrachte ich den Nachmittag erstmal bei ihm zu Hause an seinem Strand. Auch zu meiner eigenen
Erholung. Die Woche fing ja erst an. Am Spätnachmittag ging ich auf mein Zimmer und nahm dort eine kurze Auszeit, mit eingeschalteter Klimaanlage, um dort von der ägyptischen Hitze etwas zu
entspannen. Danach machte ich mich fertig und ging wieder runter. Hamadi saß am Schreibtisch und arbeitete irgendwas am Computer. Ich ging sofort auf die Terrasse und suchte dort einen
Schattenplatz im leichtem Wind, um dort auf ihn zu warten. Die Sonne ging bereits unter, um 19:00 Uhr war es stockdunkel. Wir wollten jetzt noch in den Duty Free Shop in Down Town von El Gouna.
Wir hatten uns geeinigt, dass ich dort für ihn Gin und Whiskey einkaufe, was 24 Stunden nach Einreise, mit meinem Reisepass, noch möglich war. Geeinigt deswegen, weil ich ihn in dieser Woche
gerne zum Essen eingeladen hätte. Er wollte aber nicht, und meinte, das Geld könnte ich besser in Gin und Whiskey anlegen. Da würde er mehr von haben. Als er das letzte mal in El Gouna in einem
Restaurant gewesen war, ging es ihm nämlich sehr schlecht danach. Er sagte, daß nirgendwo sauber gekocht wird und außerdem es überall sehr teuer ist. Das hatte er vorher schon öfter betont, dass
El Gouna was Besonderes und nur für die Reichen ist. Das kann ich bis heute absolut nicht bestätigen, denn ich war ein paar mal außerhalb essen und war jedesmal begeistert. Sowohl von der
Sauberkeit, den Preisen, vom Ambiente und von der Professionalität der einheimischen Kellner. Und das nicht nur bei Pizza oder Pasta. Es war jedesmal ausgezeichnet. Es stimmte einfach alles, von
A – Z. Die Restaurants waren international. Es gab italienische, deutsche, französische, österreichische, spanische und sogar thailändische Restaurants, aber auch ägyptische, die ebenfalls einen
sehr guten Eindruck machten. Aber nicht nur die Restaurants, auch die anderen Shops, ob Textilien oder Souvenirs, alles war für unsere Verhältnisse sehr billig. Aber man mußte verhandeln, und das
ging meistens sehr gut. Doch ich habe mich kaum getraut, bei den Preisen, die mir genannt wurden, noch was runterzuhandeln. Das ging nur, wenn ich mit Hamadi einkaufen war. Der war knallhart.
Danach hatte ich dann auch mal bis zu 10,-€ ausgegeben, für wirklich schöne Sachen und das kein Kitsch. Aber Hamadi kannte im Dorf auch alle Shops und deren Eigentümer oder deren Verkäufer, und
die ihn auch. Um noch mal auf den Duty Free Shop zurückzukommen, da konnte man nicht handeln, nichtmal ein Hamadi. Das hatte er auch gar nicht erst versucht, obwohl er mit dem Personal, vier
uniformierte junge Männer, sich auch sehr vertraut unterhielt. Die Preise hier, waren für meine Kenntnisse übrigens hoffnungslos überhöht. Ich wäre auf alle Fälle viel günstiger dabei
weggekommen, wenn ich ihn ein paar Mal zum Essen eingeladen hätte. Von wegen teure Restaurants. Aber so konnte er seine Vitrine mit einem teuren Whiskey und Gin schön schmücken und sie sah wieder
sehr repräsentativ aus. Zusammen getrunken haben wir in dieser Woche nur einmal einen Whiskey mit Coca Cola (den guten Whiskey für Cola, denn eigentlich trank er ja gar keinen Alkohol) und einen
Gin Tonic. Die restlichen Tage habe ich meine Longdrinks nach dem Essen alleine in sehr gepflegten Bars genommen, um den Abend dort zu genießen. Hamadi war kein Genießer, weder beim Essen noch
beim Trinken. Schon lange nicht, wenn das Geld aus seinem Portemonnaie floß.
So, und jetzt? Das war erst der Anfang meines Aufenthaltes in El-Gouna, und trotzdem überschlägt sich bei mir schon alles. Ich mache mal mit El Gouna selber weiter:
El Gouna
ist ein moderner Urlaubsort in Ägypten am Roten Meer, ein Resort aus der Retorte, was Ende der achtziger Jahre entstanden ist. Es ist bekannt für seine Lagunen, Korallenriffe und endlose Sandstrände. Das ganze Gelände ist Privatgebiet von Milliardär Samih Sawiris. Der ist ein Kopte aus Assiut und hatte die deutsche, evangelische Oberschule in Kairo besucht. (Hamadi ist übrigens auch Kopte aus Assiut). Danach studierte er an der technischen Universität Berlin. Daher ist es auch kein Zufall, dass heute ein Ableger der TU in El-Gouna steht. Dort forschen Wissenschaftler aus Deutschland unter anderem zum Thema Solarstrom und Wasserwirtschaft. Der ganze Ort hat mit dem traditionellen Ägypten nicht mehr viel gemein. 80 – 85% der Gäste sind deutschsprachig. Auch eine deutsche Hotelfachschule gibt es hier, die nicht nur das Personal für die Hotels in El Gouna ausbildet. In der Küche gibt es deutsche Lehrmeister und das Prüfungskomitee kommt ebenfalls aus Deutschland. Die 18 Hotels in El Gouna werden von Anfang an von Robert Fellermeier aus Bayern geführt. Die Einnahmen aus El Gouna sind für die kriselnde Wirtschaft des Landes enorm wichtig. Außerdem hat El Gouna die erste Mülltrennung in ganz Ägypten. Und zum Schluß noch ein ganz erfreulicher Punkt, besonders für mich als Katzenfreundin. Nachdem ich die erste Katze, bereits am ersten Abend bei Hamadi sah, erzählte er mir, daß diese seine ist, und es in El Gouna sehr viele Katzen gibt. Oh je, dachte ich. Aber nichts oh, je. Er sagte sofort weiter, daß alle Dorfkatzen kastriert, geimpft, entwurmt und gechipt sind und alle regelmäßig von den Dorfbewohnern bzw. Restaurants und Ladenbetreibern gefüttert werden. Jede Katze hat ihren festen Futterplatz. Wenn eine krank ist, wird sie eingefangen und zur Tierärztin gebracht. Alle Katzen sind übrigens sehr zahm und lassen sich gerne streicheln. So auch Hamadis Katze. Allerdings bekam sie bei ihm nicht regelmäßig ihr Fressen, es kam darauf an, was Hamadi gerade übrig hatte. Aber er hat sie trotzdem gut behandelt und ihr auch Streicheleinheiten verpaßt. Ich nehme an, wenn er nichts für sie hatte, ging sie zu irgendeinem Nachbarn. Verhungert sah sie jedenfalls nicht aus. Als ich da war, kam sie jeden Abend zu mir, und legte sich zu mir auf den Sessel, Stuhl oder was auch immer. Aber nur draußen, rein durfte sie nicht. Sie tat mir ein wenig Leid, als meine Woche um war, denn soviel hat Hamadi sich mit ihr natürlich nicht beschäftigt. Alle Katzen in El Gouna hatten bestimmt ein besseres Leben als manch ein einfacher Arbeiter im Rest des Landes. El Gouna ist eben für alle was Besonderes.
So, meine Woche schritt fort. Ich verbrachte meine Tage großenteils an Hamadis Strand, denn ich hatte an der Costa Blanca ja weder Strand noch Sonne. Außerdem, soviel Mut für organisierte Bustouren zu irgendwelchen Sehenswürdigkeiten hatte ich nicht. Selbst wenn das moderne Reisebusse und bestimmt auch gute und ausgebildete Busfahrer waren, aber was nützte mir das alles, wenn die restlichen Verkehrsteilnehmer so fuhren wie z.B. ein Hamadi oder ähnliche Fahrer. Wenn ich nicht an Hamadis Strand lag oder dort spazieren ging, ging ich zwischendurch auch mal Down Town, wie das Zentrum von El Gouna offiziell genannt wird. Dort aß ich Eis, trank einen Kaffee oder schlenderte durch die Shops. In den Shops mußte man schon sehr hartnäckig sein, wenn man nur gucken wollte, aber nichts kaufen. Die Betreiber waren zwar sehr freundlich, sprachen sogar etwas deutsch oder englisch, waren aber auch sehr intensive Verkäufer. Das war der Grund, weshalb Hamadi mir immer wieder sagte, ich solle mein Geld zu Hause lassen, damit ich nicht in Versuchung komme, etwas alleine zu kaufen. Er würde mit mir am nächsten Tag hingehen und verhandeln, denn er kennt die Preise besser als ich. Touristen werden nämlich grundsätzlich übers Ohr gehauen, so war seine Meinung. Ganz so hatte ich das nicht gesehen, aber ab und zu hatte ich sein Angebot angenommen und bin dann mit ihm bei nächster Gelegenheit wieder hingegangen. Ich hatte nur gesagt, was ich gerne hätte und er hat verhandelt, auf arabisch, versteht sich. Ich verstand nur Karawanserei/Bahnhof. Aber es hatte sich immer gelohnt.
Zeytouna Beach
Einen Nachmittag fuhr er mit mir, mit seinem Quad, nach Zeytouna Beach. Ich freute mich am meisten auf die Fahrt mit dem Quad. Aber nur, bis die Fahrt begann, denn Hamadi saß ja am Steuer und fuhr wie üblich. Nur, daß das kein geschlossenes Auto war, und man noch ungeschützter drauf saß, ohne Helm. Wir fuhren um Down Town rum, teilweise über Kopfsteinpflaster und etwas sandig, über kleine erhöhte Brücken, die über die Lagunen gingen und das alles in einem ziemlichen Tempo. Man sollte meinen, so ein dickes Gerät mit breiten und großen Reifen steht fest auf den Beinen. Vielleicht tat es das ja auch, das es nur am Fahrer lag, dass ich mich mal wieder sehr unsicher fühlte. Aber wir sind trotzdem heil hin und zurück gekommen. Zeytouna Beach war ein sehr schönes Strandgebiet, und lag am offenen Meer. Es gab sehr viele, große chiringuitos/Strandbars, Restaurants und Eisdielen und sogar eine Ladenzeile mit verschiedenen Shops. Die Restaurants und chiringuitos waren im arabischen Stil, mit vielen, dicken Teppichen, die direkt auf dem Sand lagen, darauf standen große Sitz- und Loungemöbel mit wunderschönen bunten Kissen. Meistens auch eine große, gut ausgestattete Bar mit schönen Dekorationen und passenden Barhockern, und alle chiringuitos hatten Schattendächer. Hat mir alles sehr gut gefallen. Ebenso auch der Strand selber. Es gab viele Sonnenliegen mit Tischchen und mit Sonnenschirmen. Natürlich gab es hier auch Service. Zeytouna Beach hatte übrigens die richtigen, großen Villen, aber dafür kaum Grundstücke. Hier war keine Wüste und alles war zugepflastert. Jedes Haus hatte eine sehr hohe Mauer. Es gab mehrere, richtige Straßen mit Gehsteigen. Am Anfang der Straßen waren überall wieder Sicherheitsposten, zum Strandgebiet übrigens auch. Diese Strände waren nur für Hotelgäste und Villeneigentümer. Es war ein sehr großes Gelände, man konnte also auch weitläufige Spaziergänge machen. Hier ging die Wüste wieder bis an die Lagunen ran. Eine Lagune sah ich, wo ich durch ein Wüstenstück hingelaufen bin, um dort ins Wasser zu gehen, weil dort nichts los war. Als ich am Wasser war, merkte ich, daß meine Füße bis fast zum Knöchel im Schlick einsanken. Aber nicht nur das, außer mir liefen noch andere am Wasserrand entlang. Es waren bestimmt hunderte von Kleinkrabben im Sand, die die gleiche Farbe wie der Sand hatten und deswegen erst aus unmittelbarer Nähe zu erkennen waren. Da wußte ich, warum dieser Abschnitt so leer war. Hamadi hatte mir auf diesem Gelände auch die Kiteschule gezeigt, bei der er beteiligt war. Er begrüßte dort die Leute und wechselte mit ihnen einige Worte. Auch mit einigen anderen jungen Männern sprach er, die dort irgend eine Funktion hatten. Er schien dort alle zu kennen und die ihn auch. Er wurde von allen mit Mr. Hamadi angesprochen. Die nächsten Tage ging ich nochmal alleine an den Zeytouna Beach. All seine Freunde, die ich wiedersah, haben mich dann auch sehr freundlich gegrüßt. Ich habe mir von Down Town aus ein Tuc Tuc zum Strand genommen, was wesentlich entspannter war, als mit dem Quad und mit Hamadi als Fahrer. Die Tuc-Tuc-Fahrer haben Rücksicht auf ihre Fahrgäste genommen, obwohl die Fahrt, ca. 15-20 Minuten, umgerechnet nur knapp ein Euro kostete. Das Tuc Tuc ist ein gängiges Verkehrsmittel dort, jedenfalls für Kurzstrecken im Ortsbereich, für Langstrecken gab es Uber-Taxen. Die Tuc Tucs stehen oder fahren überall herum und man kann überall ein- und aussteigen. Immer für den gleichen Preis. Als der Fahrer mich in der Nähe des Strandes abgesetzt hatte, mußte ich noch über eine Brücke laufen, auf der in der Mitte wieder ein Wachhäuschen stand. Der Wächter wollte mich erst aber nicht reinlassen, nachdem ich kein Hotel nennen konnte, und dass ich privat wohnte, hatte ihn auch nicht befriedigt. Dann fiel mir ein, daß ich Hamadis ganzen Namen nennen könnte. Und das war auch schon das Zauberwort für meinen sofortigen Einlaß. Ah, Mr. Hamadi, sagte er nur, und ich konnte passieren. Na also, geht doch. Ich mußte allerdings Eintritt bezahlen. Die Zahlstelle für den Eintritt war gleich vorne im ersten Restaurant. Der Eintritt war nicht der Rede wert, und ich bekam sogar noch ein großes Handtuch für meine Sonnenliege. Ein junger Ägypter begleitete mich zu den Liegen und fragte mich, wo ich liegen möchte und rückte sie mir zurecht. Bevor er wieder ging, kam die Frage nach dem Getränk, was er mir bringen dürfte. Außerdem bekam ich noch einen Gutschein mit 50% für ein Mittagessen im Restaurant. Na, wenn das kein Service war, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich verbrachte den Tag hier am Strand und an meinem Platz. Zwischendurch ging ich ins Wasser, mal vor meiner Nase und auch mal ganz ins tiefe Wasser. Dazu mußte ich den, was weiß ich wieviel kilometerlangen, Steg ins Rote Meer gehen. Rechts und links des Stegs waren alle paar Meter Leitern ins flache Wasser und am Ende gingen die Leitern von einer großen Plattform direkt ins tiefe Wasser. Das war schon ein anderer Spaß, im richtigen Meer zu schwimmen. Im Roten Meer. Sogar meine Angst vor Fischen hielt sich in Grenzen, und das, wo ganz in meiner Nähe große Fischschwärme schwammen. Nach diesem wunderschönen Erholungstag am Meer ging ich wieder zum Ausgang und versuchte ein Tuc Tuc zu bekommen. Das war gar nicht so einfach. Ich ging vor bis zur Hauptstraße, aber auch da war nach längerer Wartezeit weit und breit keins zu sehen. Ich fragte, den in der Nähe sitzenden Security, ob er mir telefonisch ein Tuc Tuc rufen könnte, was er darauf auch machte und ich kurze Zeit danach mein Fahrzeug hatte. Hamadi hatte als Abendessen Fisch vorbereitet. Ich glaube, es war Forelle. Er holte drei Fische mittags aus seinem Tiefkühlschrank, und abends wickelte er sie so wie sie waren, komplett, in Alufolie und legte sie in den vorgeheizten Backofen. Ca. 21:30 Uhr und nach gefühlten fünf Stunden waren sie dann soweit. Eine legte er gleich auf einen Teller für Hammed, den er sich selber abholen durfte, nachdem Hamadi ihn mehrmals gerufen hatte. Unsere Fische nahmen wir gleich, jeder seinen, in der Küche aus, und trennten den Abfall von Essbarem. Den Abfall bekam seine Katze, die schon lange draußen vor der Terrassentür saß, und die ganze Zeit miaute. Das war heute Abend mal wieder ein Festessen für sie, und es sah so aus, als hätte sie es sehr genossen.
Jetzt mal zu (Mo)Hammed
Er hatte seine eigenen vier Wände. Es war ein kleiner Anbau, mit einem extra Eingang, nur von außen zugänglich. Er bekam einmal am Tag was zu Essen. Es war das gleiche, was Hamadi auch aß, und bekam es auch zur gleichen Zeit, und das war sehr unregelmäßig. Wenn Hamadi ihn rief, konnte er sich seinen Teller abholen, vorne an der Haustür. Hamadi kochte übrigens selber, doch nicht sehr abwechslungsreich, eigentlich gar nicht. In meiner Woche bei ihm gab es zwei verschiedene Gerichte. Oder doch drei? Gemüseeintopf mit Rindfleisch, Fisch und? Ah ja, doch drei, das dritte war: Gemüseeintopf mit Rindfleisch. Einmal bekam ich mit, daß Hammed mit Freunden außerhalb gegessen hatte. Ich hätte auch am liebsten jeden Tag draußen gegessen, aber ich wollte ja auch nicht unhöflich sein, obwohl ihm das sicher am wenigsten ausgemacht hätte. Hammed wurde monatlich für seine Dienste bezahlt. Seine Dienste: Drinnen brauchte bzw. durfte er nichts machen, nur unter Aufsicht, und das passierte nur in Ausnahmefällen, falls mal eine Strandspur durchs Haus ging. Ansonsten war da ja auch alles sauber!? Hammed war nur für die Terrassen, die Außenmöbel und den Whirlpool zuständig. Die Terrassen mußte er jeden Morgen fegen und wischen. Wie der Wischer aussah, beschreibe ich lieber nicht. Die Möbel wurden mit einem alten Staublappen abgestaubt. Er hielt den Lappen an einer Ecke fest und wedelte damit über die Möbel, naja, die Kissen – ich hätte sie schon lange ausgewechselt, da half nämlich auch kein Staublappen mehr. Der oberflächliche Staub von der Wasseroberfläche vom Whirlpool wurde auch abgefischt. Aber ich habe nicht gesehen, daß die Pumpe mal lief. Das war eigentlich schon alles was ich von Hammeds Arbeit gesehen habe. Ab und zu mußte er auch kleine Besorgungen für Hamadi machen und danach mußte er genau abrechnen. Als ich mal fürs Frühstück was einkaufen ging, weil ich es unbedingt wollte, um den Supermarkt kennen zu lernen, sagte er mir ganz genau, was ich mitbringen sollte und was nicht. Die Butter, die ich brachte, war allerdings falsch. Das war Margarine und keine Butter, das wußte er 100%ig, es war nämlich keine ägyptische. Wie hätte ich auch die arabische Schrift lesen sollen, nachher hätte ich noch irgend einen Kamelkäse gebracht. Also kaufte ich eine dänische, mir bekannte Marke, von der ich wußte, das es Butter war, und es stand sogar schwarz auf weiß auf der Verpackung. Aber das konnte ja nicht stimmen, denn er wußte es trotzdem besser. Nichtmal das Geschriebene glaubte er. Zum Glück brauchte ich jedenfalls nicht abzurechnen, so wie Hammed, weil ich gleich selbst bezahlt hatte, was für ihn auch selbstverständlich war. Hammed machte auch vieles falsch und vor allen Dingen alles kaputt, was er in die Hand nahm. An allem war Hammed Schuld. So hörte ich es mehrmals von Hamadi. Hammed hatte es nicht leicht bei ihm.
Mein letzter Tag in der Villa Hamadi
So, die Woche ging langsam zu Ende, und mein letzter Tag brach an. Für diesen Tag hatte ich mir vorgenommen, ein Hotel anzugucken. Ich war nämlich mal wieder neugierig und wollte wissen, ob die von innen auch so toll sind, wie von außen. Ich wählte das „Dawar El Omd“. Es hatte verschiedene Gründe, warum ich gerade dieses ansehen wollte. Erstens: Es lag mitten in Down Town, was ich gut zu Fuß erreichen konnte. Zweitens: wollte ich nicht unbedingt ein internationales Kettenhotel wie z. B. das Sheraton oder das Mövenpick Hotel. Ich wollte was Einheimisches kennenlernen. Das Dawar El Omd heißt übersetzt: Haus des Bürgermeisters und ist altägyptisch. Es liegt nicht nur mitten im Ort, sondern auch am Ende der gleichen Lagune, wo Hamadis Villa steht. Von seiner Villa aus konnte man dieses Hotel sehen und man konnte sogar am Strand dahin laufen, was ich auch ein paar mal gemacht habe. Zur Besichtigung ging ich allerdings über die Sandpiste ins Dorf, um nicht dort in Strandkleidung anzuklopfen. Ich wanderte also los. Gleich am Eingang stand ein Pult mit einem Schild: „please wait here and ring the bell“. Das tat ich und in Sekundenschnelle stand ein Einheimischer in landestypischer Kleidung vor mir, und strotzte vor Stolz und Freundlichkeit, aber ohne Schmalz. Ich schilderte ihm mein Anliegen, und sagte auch ehrlich, daß ich im Moment nur für eine Woche hier bin und hier privat wohne. Aber für einen eventuellen zweiten Besuch gerne mal ins Hotel gehen würde. Er führte mich zur Rezeption, wo ich mich dann mit dem Rezeptionisten nochmal unterhielt. Der war ebenfalls sehr freundlich und sprach auch ein sehr gutes Englisch. Er schaute in seinen Computer und suchte ein freies Zimmer, was man mir zeigen konnte. Während ich auf einen weiteren Angestellten wartete, hatte ich ein paar Minuten Zeit, um mir die wunderschöne Halle mit den tollen arabischen Möbeln anzugucken. Auch ein großes, dickes, in Leder gebundenes Gästebuch lag auf einem Beistelltischchen. Wo sich schon viele Gäste drin verewigt hatten, in allen Sprachen und Schriften. Das, was ich entziffern konnte, las sich sehr positiv. Auch lernte ich in dieser kurzen Wartezeit die Chefin des Hauses kennen. Sie ging zufällig durch die Halle und sprach mich an. Auf deutsch mit einem leichten, Schweizer Akzent. Ihr Name verriet mir, daß sie aus der italienischen Schweiz kommen mußte. Eine sehr attraktive, junge, freundliche Frau. Zum Schluß sagte sie, sie würde sich freuen, wenn wir demnächst zu ihren Gästen zählen dürften. Dann kam auch schon der Junge, der mir das Zimmer und den weiteren Außenbereich mit Poolanlage zeigen sollte. Sogar er sprach englisch und war ebenfalls einheimisch gekleidet. Zimmer und Badezimmer waren sehr geräumig und waren mit allem ausgestattet. Außerdem sah alles sehr sauber aus, schneeweiße Handtücher und Bettwäsche. Eine große, eingerichtete Terrasse, sogar mit Blumen, und Blick auf die Lagune war ebenfalls vorhanden. Insgesamt ein sehr schönes Ambiente, in dem man sich bestimmt wohlfühlen konnte. Das ganze Haus war gut und vernünftig klimatisiert, so wie es in einem heißen Land sein mußte. Ich bedankte mich bei dem Jungen und an der Rezeption, unterhielt mich noch kurz und verabschiedete mich dann. Ein wirklich schönes Hotel im arabischen Stil.
Danach stieg ich ins nächste vorbeifahrende Tuc Tuc ein und fuhr nochmal an die Marina. Dort gab es auch viele Geschäfte, Bars und Restaurants. Man konnte da schön an der Promenade spazieren gehen, zur einen Seite die Läden und Restaurants, zur anderen die großen Motor- und Segelyachten. Obwohl sie beeindruckend waren, hatte ich das Gefühl, daß die Schiffe in Denia noch größer waren und vor allen Dingen liegen in Denia zu bestimmten Zeiten mehr, viel mehr. Aber es war trotzdem alles sehr schön anzusehen und auch schön angelegt. Bevor ich mich wieder auf den Rückweg machte, nahm ich noch ein Getränk auf einer der schönen Terrassen. Das Tuc Tuc brachte mich dann wieder zu Hamadis Villa. Hamadi war natürlich wieder bei seiner Lieblingsbeschäftigung, telefonieren, wie immer. Ich genoß den Spätnachmittag auf seiner schönen Terrasse mit dem tollen Ausblick. Mietze ließ auch nicht lange auf sich warten. Auch wenn das der letzte Abend war, ging ich zum Essen wieder raus. Ich hatte gestern Abend nämlich schon wieder Gemüseeintopf gegessen und heute hätte es den Rest gegeben. Deshalb wollte ich zum Abschluß nochmal was anderes und auch nochmal unter Leute. Hamadi wollte ja sowieso nicht mitkommen. Ich wählte ein sehr gutes italienisches Restaurant und war sehr zufrieden. Zum Schluß unterhielt ich mich noch mit der Chefin, die aus Neapel kam.
Meine Rückfahrt zum Flughafen
Am nächsten Morgen beim Frühstück, als Hamadi wieder vorwiegend beim telefonieren war, machte ich ihm den Vorschlag, daß er mir auch ein Taxi zum Flughafen bestellen könnte, dann brauchte er nicht extra zu fahren, wo es ihm heute (ausgerechnet) sowieso nicht so gut ging. Diesen Vorschlag nahm er gerne an, das merkte ich. Und ich war froh darüber, denn dann hatte ich hoffentlich einen besseren Fahrer. Hamadi hatte übrigens eine ganze Reihe mit Nummern von Freunden und Bekannten in seinem Handy, die Fahrdienste anbieten, mit denen er handeln konnte. Das mußte sein. Als ich merkte, daß es bei ihm mal wieder nur um den Preis ging, sagte ich ihm, das mir eine Klimaanlage sehr wichtig wäre. Da mußte er lachen und sagte, die hat hier keiner, die Autos seien alle alt. Da habe ich dann gelacht und sagte, so alte Autos habe ich in der ganzen Woche nicht gesehen, höchstens verstaubte, aber keine Oldtimer. Also, meinte er, dann müßte ich ein Uber Taxi nehmen. Die haben feste Preise, da könne er nicht handeln. Ist ja auch nett gemeint gewesen, aber ich habe von Handeln auch nichts gesagt. Ich fragte ihn, was die Uber Taxen denn nehmen bis zum Flughafen. Die Antwort war: umgerechnet ca. 20,- bis 25,- Euro. Ich dachte ich höre nicht richtig. Bei uns hätte diese Strecke fast 100,- € gekostet. Das habe ich ihm aber nicht gesagt, sondern nur „Bestelle bitte so ein Taxi“. Ich konnte auch davon ausgehen, dass die richtige Fahrer haben. Das Taxi kam überpünktlich, war ein schönes Auto, ein netter Fahrer und - es hatte eine Klimaanlage. Natürlich. Konnte mir sowieso nicht vorstellen, daß Fahrdienste für Touristen ohne Klimaanlage angeboten werden, ob privat oder professionelle Unternehmer. Und das in dem modernen, feudalen Ort El Gouna. Das Taxi war dann aber doch eins aus seinem Privatfundus. Dieser Taxifahrer hatte ihn nämlich, kurz nachdem Hamadi ihn nicht erreicht hatte, aber bevor er die Uber Nummer wählte, zurückgerufen. Und dieser versicherte ihm, daß sein Auto ein neueres Modell war und auch eine funktionierende Klimaanlage hatte. Und so war es dann auch. Dieser Bekannte von ihm hieß übrigens Anton. Ein typisch ägyptischer Name!? Egal. Anton ist sogar eine andere Strecke gefahren als Hamadi. Die war viel schöner und trotzdem nicht länger. Sie ging zwar auch durch die Wüste, war aber eine geteerte Straße und ging meines Erachtens dichter am Meer entlang. Außerdem an vielen Hochhäusern vorbei, die auch aus dem Sand herauswuchsen. Es waren aber auch viele halbfertig gebaute große Anlagen zu sehen, die wohl schon viele Jahre als Geisterhäuser dastanden. An diese Häuser, ob bewohnt oder nicht, kann ich mich von der Hinfahrt nach El Gouna nicht erinnern. Als wir nach etwa 40 Minuten ins Flughafengelände von International Airport Hurghada einfuhren, kam als erstes ein großer Sicherheitsstop. Mehrere Uniformierte, mit ernsten Gesichtern, schwirrten um unser Taxi herum. Sie kontrollierten den Fahrer und seinen Kofferraum und hielten einen Spiegel unter den Wagen. Danach hatten wir freie Fahrt bis zum Terminal. Beim Aussteigen bedankte ich mich für die gute Fahrt, er sprach natürlich englisch, und ich zahlte tatsächlich nur 15,- €, plus ein fürstliches Trinkgeld. Er lächelte und machte einen zufriedenen Eindruck. Es war wirklich eine schöne und entspannte Fahrt, ich habe viele, gute Fotos während der Fahrt machen können. Jetzt ging ich noch durch zwei weitere Paßkontrollen in der Eingangshalle, bis ich an den Schalter kam. Dort mußte ich ein Formular für mein Ausreisevisum ausfüllen, was ich für eine spätere Kontrolle dann brauchte. Es folgte dann die Kontrolle, bei der ich meinen Visumstempel in den Paß bekam, und danach erst kam die Hauptsicherheitskontrolle, die nach Männchen und Weibchen getrennt war. Dann war ich endlich mit allen Kontrollen durch und befand mich in der großen Wartehalle, mit den Geschäften und Restaurants. War alles neu und schön gestaltet. Aber es war ein kleiner Flughafen, sodaß ich mit einmal durchlaufen in ca. 30 Minuten alles gesehen hatte. In einem Souvenirshop fand ich doch tatsächlich eine Box mit Muscheln. Die sahen aus, als wären sie made in China oder Hongkong. Auf keinen Fall waren die aus dem Roten Meer. Da habe ich nämlich ganz andere Exemplare gefunden, bei denen ich überlegt hatte, die im Koffer versteckt mit zu schmuggeln. Wollte dann aber doch kein Risiko eingehen, konnte mir nämlich vorstellen, daß es in den ägyptischen Gefängnissen wohl nicht so gemütlich zugeht. Hätte ich vorher gewußt, was die hier am Flughafen alles für Sicherheitskontrollen machen, hätte ich nichtmal überlegt, ob ich was aus dem Meer mitnehme oder nicht. Es ist strikt verboten irgendwelche Sachen aus dem Roten Meer, auch Muscheln, mitzunehmen. Beim Fund einer bisher unentdeckten Mumie kann man es ja noch verstehen, aber bei toten Meerestieren? Und es waren ja auch keine Perlen mehr drin. Schade, ich hätte gerne so eine besondere Muschel gehabt. Solche habe ich nicht mal an unserem westlichen Mittelmeerstrand, und auch nicht am Atlantic, gesehen. Es war übrigens noch sehr früh und ich hatte noch viel Zeit bis zum Abflug. Ich sah mir die Geschäfte alle nochmal, fast zwei- dreimal, an und nahm dann einen kleinen Imbiß zu mir. Danach setzte ich mich schon in die Nähe des Gates, las etwas und beobachtete die Leute. Es waren alles nur Urlauber. Kleine, große, dicke, dünne, mit Tätowierungen und Piercings und ohne. Einige sogar mit Benehmen, andere ohne. Die mit den meisten und buntesten Tattoos sprachen alle deutsch, sofern ich es hörte. Fast alle Flieger gingen ja auch nach Deutschland. Mein Start war für 18:00 Uhr vorgesehen. Es ging auch pünktlich los.
Der Rückflug
Es war wieder ein sehr ruhiger Flug, und zuerst hatte ich auch wieder einen schönen Ausblick auf die Wüste. Manche werden jetzt denken, daß die Wüste langweilig ist, weil es außer Sand ja nichts gibt. Ist sie aber ganz und gar nicht, für mich jedenfalls nicht. Der Sand sieht immer wieder anders aus, z.B. durch Lichtverhältnisse oder Verwehungen. Manchmal sieht es aus, als wäre der Sand gestreift. Dann tauchen auch mal ein paar Lichter auf, und man fragt sich, was das wohl sein kann. Vielleicht eine kleine bewohnte Oase? Und dann habe ich auch nach Kamelkarawanen gesucht, aber leider keine gefunden. Dafür flogen wir wahrscheinlich doch zu hoch. Und außerdem wurde es auf dem Rückflug auch schnell dunkel. In München landeten wir gegen 22:30 Uhr. Eine fast weitere Stunde verging mit Aussteigen, aufs Gepäck warten und durchs Flughafengebäude zu den Ticketautomaten vom MVV zu laufen. Wie bei der Ankunft in München bereits gesagt, der Flughafen ist groß. So, und nun stand ich vor den Automaten, als ca. 27. in der Schlange. Alle Schlangen, vor den ca. 8-10 Automaten waren übrigens ca. gleichlang. Bei einigen ging es schneller, bei anderen weniger schnell. Je nach dem, wie lange die Leute zum Lesen brauchten, oder ob sie dieses Fach, „eine Fahrkarte aus dem Automaten ziehen“ studiert hatten. Man mußte schon sehr genau hinschauen und x Knöpfe drücken, bis man das richtige Ticket hatte. Bis ich dann endlich an der Reihe war, den Automaten studiert, und mein Ticket hatte, vergingen nochmal gute 5-10 Minuten. Danach spurtete ich sofort zum Gleis runter. Diesmal hatte ich Glück und die S-Bahn fuhr gerade ein. Ca. 00:45 Uhr später erreichte ich endlich mein Hotel. Den nächsten Tag hatte ich noch bis zum Nachmittag zum Bummeln und shoppen in München. Denn der Flug nach Alicante sollte erst gegen 21:15 Uhr gehen. Dachte ich. Ich guckte aber zum Glück das Flugticket noch vorm Schlafengehen an, und stellte mit großem Entsetzen fest: Sch ...., der Flug nach Alicante wäre bereits HEUTE um 21:15 gegangen. Tja, da haben wir uns wohl bei der Buchung um einen Tag versehen. Kann doch mal passieren, oder? Da es bereits zu spät war, um mit Harald zu telefonieren, schickte ich ihm eine WhatsApp, damit er die gleich beim Aufstehen am nächsten Morgen liest und mir einen Ersatzflug bucht. Bereits um 7:30 Uhr klingelte bei mir das Handy und Harald meldete sich. Nachdem wir unser gegenseitiges Entsetzen über diesen Irrtum austauschten, machte er sich sofort dran, einen Ersatzflug zu suchen und zu buchen. Schon um 9:00 hatte ich meinen neuen Flug mit allen Daten und Informationen als e-mail auf meinem Handy. Genauer gesagt, meinE neuEN FlügE, denn es waren zwei. Erst München - Zürich, und dann Zürich - Alicante. Von der Uhrzeit so, daß ich ca. 2 Stunden eher von München abflog, diese zwei Stunden in Zürich hatte und letztendlich auch nur um ca. 20 Minuten eher in Alicante war, also um 23:00 Uhr. Aber dafür waren es beides Linienflüge, Lufthansa und Swiss Air. Das war schon etwas anderes als Ryan Air. Nicht nur die Flüge selber, auch die Abflughallen mit allen Designer Geschäften und ihren Nobelrestaurants. Nur bei den Fluggästen sah man kaum Unterschiede. Ich habe diese Änderung, nach der anfänglichen Aufregung, jedenfalls genossen. Nach der pünktlichen Landung in Alicante saß ich ca. 23:30 Uhr mit Harald im Auto und es ging nach Hause.
Zum Schluß noch etwas Wissenswertes über das Rote Meer
Das Rote Meer entstand vor ca. 40 Millionen Jahren, als sich die asiatische Erdplatte von der afrikanischen trennte. Es bildete sich ein Graben. Seit dieser Zeit driften diese Platten pro
Jahr mit einer Geschwindigkeit von 0,8 cm im Norden und 1,5 cm im Süden auseinander. Man rechnet damit, dass das Rote Meer in vielen Millionen Jahren ein ganz großer Ozean mit völlig anderen
Lebensbedingungen sein wird. Bis dahin bleibt dieses Meer eines der nördlichsten Korallenriffe der Welt, welches eine eingebaute Heizung besitzt. In der Tiefe tritt heiße Magma aus und erwärmt
das Tiefseewasser. Noch in Tiefen von 300 m beträgt die Wassertemperatur ca. 20° plus. Das sind 15° wärmer als im Indischen Ozean. Wenn am nördlichen Roten Meer die Temperaturen im Winterhalbjahr
auf 10° plus und darunter fallen, gleicht das der gigantische Wärmespeicher des 1800 m tiefen Meeresbecken aus. Außerdem ist es eine weltweite, einzigartige Besonderheit, dass mitten in
einer Wüstenregion kein einziger Süßwasserfluß ins Rote Meer mündet. Und Regen fällt so gut wie kaum. Warum das Rote Meer, Rote Meer heißt, hat man nicht genau rausgefunden. Eine Vermutung ist
die Blaualge: Trichodesmium erythraeum. Eventuell wurde es aber auch nach der Gegend benannt, welche die Wüstenberge im rötlichen Abendlicht erscheinen läßt. Oder es ist nur eine falsche
Übersetzung aus dem altgriechischen.
Schlußwort
So, das waren meine Reiseerlebnisse zwischen der Costa Blanca und dem Roten Meer in Ägypten. Auch wenn es nur eine kurze Reise war, hat es sich gelohnt. Ich habe viel erlebt, gesehen und auch
wieder die unterschiedlichsten Menschen kennengelernt. Auch Hamadi kenne ich jetzt noch besser und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß ich einen weiteren Urlaub bei oder mit ihm nicht mehr brauche.
Denn es gab noch andere Vorkommnisse, die ich hier lieber nicht mit erwähnt habe, um ihn nicht noch schlechter darzustellen. Tut mir ja Leid, daß er in diesem Bericht nicht so gut abgeschnitten
hat, aber so ist er nun mal. Von früher kannte ich ihn noch etwas sympathischer. Vielleicht lag seine Veränderung aber auch nur an dem Streß, den er genau diese Woche verbreitete, und wohl auch
hatte, oder am Alter. Und ich bin ja auch nicht jünger geworden, sodaß ich einiges inzwischen sicher mit anderen Augen gesehen habe.
So oder so, es war trotzdem schön! Punkt und fertig.
Monika Wolff, Els Poblets, August/September 2019